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Karlsruhe: Der Fokus der Kombilösung liegt nun auf dem Autotunnel: Sperrung am Karlstor und Bauarbeiter in den Startlöchern für westlichen Tunnelteil

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Der Fokus der Kombilösung liegt nun auf dem Autotunnel: Sperrung am Karlstor und Bauarbeiter in den Startlöchern für westlichen Tunnelteil

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    (Symbolbild) Foto: Thomas Riedel

    Am westlichen Ende des zweiten Teilprojekts der Kombilösung, dem Umbau der Kriegsstraße mit einer neuen Gleistrasse oben und einem Autotunnel darunter, sind die den anstehenden Tunnelbau vorbereitenden Arbeiten in vollem Gange: Auf der Nordseite wird ein Kanal verlegt, da er in seiner jetzigen Lage dem Tunnelbau im Weg liegt.

    Startschuss: Die beiden oberen Fahrstreifen der Kriegsstraße in Fahrtrichtung Westen (rechts) vor dem Bundesgerichtshof sind ab heute gesperrt.
    Startschuss: Die beiden oberen Fahrstreifen der Kriegsstraße in Fahrtrichtung Westen (rechts) vor dem Bundesgerichtshof sind ab heute gesperrt. Foto: Kasig

    Wegen dieser Arbeiten ist die Zufahrt über die Kriegsstraße auf das Karlstor aus Richtung Osten, also vom Ettlinger Tor kommend, zwischen Ritterstraße und Karlstraße für den Autoverkehr gesperrt: Durch die Sperrung ist von Osten kommend aus der Kriegsstraße heraus kein Rechts- oder Linksabbiegen in die Karlstraße möglich, die Autofahrer "müssen" die Unterführung unter der Karlstraße hindurch nehmen. Auch der Wender auf der Ostseite des Karlstors ist nicht mehr erreichbar.

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    (Symbolbild) Foto: Thomas Riedel

    Allerdings ist für den von der Kriegsstraße nach Süden abbiegenden Verkehr die Kreuzung in der Kriegsstraße auf Höhe der Ritterstraße im teilweisen Betrieb: Autofahrer können hier nach links in die Südweststadt abbiegen.

    Umleitung für die gesperrte Kriegsstraße

    Das geht sogar auch für Autofahrer, die von der nördlichen Ritterstraße auf die Kriegsstraße zufahren: Sie können die Kriegsstraße auf direktem Weg zur südlichen Ritterstraße queren. Die Kreuzung auf Höhe der Ritterstraße ersetzt dann auch den Wender am Karlstor, der durch die Sperrung der Nordfahrbahn zwischen Ritterstraße und Karlstraße ebenfalls nicht mehr erreichbar sein wird.

    Für Autofahrer, die nach Norden in die Innenstadt aus der Kriegsstraße heraus abbiegen wollen, ist eine Umleitung ausgeschildert; zunächst geradeaus unter der Karlstraße hindurch bis zur Reinhold-Frank-Straße, dann nach rechts bis zum Mühlburger Tor und von dort erneut nach rechts in die Amalienstraße bis zur Karlstraße. Für Autofahrer mit dem Ziel Bundesgerichtshof (BGH) wird eine Umleitung ab der neuen Kreuzung an der Ritterstraße beginnend über die südliche Ritterstraße, die Mathystraße und die Karlstraße zum Karlstor beziehungsweise zur Herrenstraße ausgeschildert.

    Bäume und Parkbuchten müssen der Fahrbahn weichen

    Ohne wesentlichen Eingriff in den Straßenverkehr laufen auf der Südseite der Kriegsstraße zwischen Karl- und Ritterstraße auch schon die Vorbereitungen, die Fahrbahn an den äußeren Rand zu verlegen: Parkplätze und die Bauminseln, auf denen die Anfang des Monats gefällten Platanen standen, erhalten eine neue Fahrbahndecke, zudem wird der Gehweg und die Straßenentwässerung in diesem Bereich dem neuen Fahrbahnrand angepasst.

    Im Baufeld W3 zwischen Ettlinger Tor und Lammstraße steht noch bis Anfang der nächsten Woche in einem Teil des Baufelds die Injektion der Weichgelsohle gegen das Eindringen von Grundwasser von unten auf dem Programm der Arbeiter. Parallel werden bereits die Vorbereitungen für die Prüfung der Dichtigkeit der Baugrubenumschließung im westlichen Teil dieses Baufeldes getroffen.

    Das Waagerechte muss ins Senkrechte: Östlich des Ettlinger Tors wurden bis zur Weihnachtspause Bohrpfähle hergestellt.
    Das Waagerechte muss ins Senkrechte: Östlich des Ettlinger Tors wurden bis zur Weihnachtspause Bohrpfähle hergestellt. Foto: Kasig

    Im zweiten, östlichen Teil des Baufelds werden die Baugrubenwände in der oberen Lage verankert und die Arbeitsebene hergestellt, von der aus die Weichgelsohle injiziert wird. Durch die Vorbereitungen für den Aufbau der Hochbaukrane für den Betonbau kommt es im Abschnitt zwischen Ettlinger Tor und Lammstraße sowohl auf der Südseite als auch auf der Nordseite zu zeitweiligen Sperrungen des jeweiligen linken Fahrstreifens.

    Am Ettlinger Tor müssen Fußgänger Umwege laufen

    Im Baufeld W4 - es liegt unmittelbar westlich des Ettlinger Tors - erfolgt ab Monatsende der Bau von Bohrpfahlwänden. Zur Vorbereitung dafür, etwa der Rückbau von Leitungen, Kampfmittelsondierungen,  werden die Wendefahrbahn westlich des Ettlinger Tors und die ebenfalls westlich des Ettlinger Tors von Nord nach Süd beziehungsweise umgekehrt führende Fußgängerfurt ab Montag, 21. Januar, geschlossen.

    Von Westen kommende Fahrzeuge können dann über die Kreuzung Ettlinger Tor "wenden", um in die Parkhäuser der Innenstadt ("Zentrum Süd") zu gelangen. Für Fußgänger steht die östlich des Ettlinger Tors führende Querung weiterhin zur Verfügung. Radfahrende sind von dieser Änderung nicht betroffen. Die Steuerung der Ampelanlage Ettlinger Tor wird angepasst und gegebenenfalls nachjustiert.

    Suche nach Blindgängern geht weiter

    Im Baufeld O4 zwischen Ettlinger Tor und der Meidinger Straße und im Baufeld O3 zwischen Meidinger Straße und Mendelssohnplatz kommen Großbohrgeräte zur Herstellung der Bohrpfahlwand zum Einsatz. Auch wird an der Leitwand gebaut, die in einem anderen Bereich des Baufelds dem Schlitzwandgreifer die senkrechte Führung bis zu 20 Meter tief ins Erdreich vorgibt. In weiteren Bereichen dieser Baufelder ist der Schlitzwandgreifer bereits im Einsatz und es werden noch Kampfmittelsondierungen durchgeführt.

    Verlegt: Autos fahren zwischen Ettlinger Tor und Mendelssohnplatz ab Dezember an den äußersten Rändern der Kriegsstraße.
    Verlegt: Autos fahren zwischen Ettlinger Tor und Mendelssohnplatz ab Dezember an den äußersten Rändern der Kriegsstraße. Foto: Kasig

    Östlich und westlich vom Mendelssohnplatz im Baufeld O2 erfolgt im östlichen Teil des Baufelds das Bohren der ersten Ankerlage und ab Mitte Februar die Weichgel-Injektionen. Im Westen läuft der Aushub der Baugrube bis hinunter zur zweiten Ankerlage, das Verankern der Spundwände und ab Februar auch das Auftragen des Spritzbetons zum Glätten der Oberfläche der Spundwände: Diese werden nämlich beim Bau der Tunnelwände als außenliegende Schalung genutzt.

    Die ersten Gleise liegen schon

    Im östlichsten Baufeld in der Ludwig-Erhard-Allee - O1 - laufen bereits die Arbeiten für den Innenausbau des Straßentunnels: Die Fahrbahnentwässerung wird hergestellt, Leerrohre für Strom, Beleuchtung, Tunnelsteuerung oder auch die Telekommunikationsnetze werden verlegt und die Notgehwege hergestellt.

    Beim Teilprojekt Stadtbahn- und Straßenbahntunnel wird der Gleisbau fortgesetzt: Zwischen dem Gleisdreieck unter dem Marktplatz und der Rampe in der Durlacher Allee werden in den Tunnelabschnitten und den Haltestellen die Unterschottermatten zunächst auf einer unterirdischen Fahrweghälfte aufgebracht.

    Schotter wird in der Haltestelle Durlacher Tor auf die zuvor ausgelegten Unterschottermatten geschüttet, geebnet und verdichtet.
    Schotter wird in der Haltestelle Durlacher Tor auf die zuvor ausgelegten Unterschottermatten geschüttet, geebnet und verdichtet. Foto: Kasig

    Unterkonstruktion für schwere Betonverkleidung notwendig

    Danach werden diese Matten, die die Übertragung von Körperschallwellen der durchfahrenden Bahnen auf den Tunnel- und Haltestellenbeton und damit auch auf die angrenzende Bebauung verhindern, mit Schotter überschüttet und darauf dann Gleise und Schienen gelegt. Nachdem dieses Prozedere auf einer Hälfte abgeschlossen ist, wiederholt sich das Ganze auf der anderen Fahrbahnseite.

    Schwellen und Gleise liegen bereits auf einer Tunnelseite zwischen dem Gleisdreieck und der Haltestelle Kronenplatz.
    Schwellen und Gleise liegen bereits auf einer Tunnelseite zwischen dem Gleisdreieck und der Haltestelle Kronenplatz. Foto: Kasig

    Der Innenausbau schreitet auch in den Haltestellen voran: Die Verkleidung der Haltestellen mit den hellen Betonwerksteinen wird in den beiden Haltestellen Durlacher Tor und Kronenplatz angebracht, in der Lammstraße wird die dazu notwendige stählerne Unterkonstruktion auf den Rohbaubeton der Haltestellenwände geschraubt.

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    Foto: Tim Carmele

    Aufzüge und Fahrtreppen werden montiert im Durlacher Tor, Kronenplatz, Lammstraße und Kongresszentrum, und Lammstraße sind die die Fahrtreppen an der Reihe. Die Elektriker ziehen einerseits Kabel in die Leerrohre in den Tunnelabschnitten ein, anderseits aber auch von dort durch die Bahnsteigkörper in die Betriebsräume, in denen teilweise bereits die Schaltschränke stehen. Einige Betriebsräume erhalten auch noch den Doppelboden, unter dem die Kabel später verlaufen.

    Kabelmanagment unter dem Gehsteig der Haltestellen.
    Kabelmanagment unter dem Gehsteig der Haltestellen. Foto: Tim Carmele

    Der mit dem "Stocken", also dem Aufrauen des glatt von der Rohbau-Arbeitsgemeinschaft hinterlassenen Betons beauftragte Handwerker ist mit seinem Gewerk fast fertig: Nur noch einige wenige Restflächen in den Haltestellen warten auf die Bearbeitung mit dem Spezialmeißel.

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