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Das wird ein Spaß-Bad!

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Das wird ein Spaß-Bad!

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    So harmlos und unschuldig sieht der Wasserrettich aus: als könne er kein Wässerlein trüben (Foto: pr)

    Zunächst das Harmlose: das Bad wird heißen wie ein Rettich. Ein Kollege der hiesigen Tageszeitung (Print) recherchierte die Bedeutung des Wortes "Aquatika". Oder besser "Aquatica". Dieser lateinische Zusatz taucht in der Botanik immer dann auf, wenn eine Pflanze im oder nahe am Wasser beheimatet ist (oder so ähnlich, botanisch ist das vermutlich nicht ganz korrekt). So zum Beispiel der Wasserfenchel (Oenanthe aquatica), die Bachminze (Mentha aquatica) oder eben auch der Wasserrettich (Amorancia aquatica).

    Und jetzt wird's schlüpfrig. Ob es der letztgenannte Rettich war, der Siegfried König auf die Idee brachte, weiter nachzuforschen, wissen wir nicht. Jedenfalls war es König, der darauf aufmerksam machte, dass "Aquatica" auch ein Produkt aus dem Hause eines namhaften Herstellers von Erwachsenenspielzeug ist. Ach du Schande ... was eröffnen sich da für Assoziationsketten, wenn man erst mal weiß, was der "Aquatica" ist! Aus Gründen des Jugendschutzes überlassen wir nähere Recherchen unseren Lesern. Soviel sei verraten: "er" besteht aus "wasserdichtem (!) Gleitmaterial". Und solange kein Sand ins Getriebe kommt...

    Mit solcherlei Gerätschaften zur Spaßerzeugung soll das Karlsruher Freizeitbad nicht verbunden werden (Foto: pr)

    Aber was soll die Aufregung. "Unser" Freizeitspaßbad schreibt sich ja ohnehin mit einem unverfänglichen k... und hat also auch nix mit Wasserrettichen zu tun! Der Karlsruher wird es verkraften, dass der Name des neuen Badetempels die Möglichkeit zu nicht jugendfreien Assoziationen in sich trägt. Wer das Internet weiter nach "Aquatica" (mit c!) durchforstet, wird eine ganze Reihe von Hallen-, Freizeit-, Spaß-, Erlebnis- oder sonstwelchen Bädern finden.

    Der Name ist dem Bürger, behaupte ich, vergleichsweise egal. Nicht egal wäre ihm, wenn das Ding, wie König gegenüber den BNN auch andeutete, teurer als geplant würde. Und egal sollte ihm auch nicht sein, dass solche "Spaßbäder" in aller Regel Zuschussbetriebe sind. Aber vermutlich ist es besser, man führt zu diesem Thema Scheindebattten über farbige Gummivibratoren, als über die Wirtschaftlichkeit eines Bades ohne oder mit Namen.

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