Um eine Anbindung in die Fächerstadt zu bekommen, haben sich Ende des 19. Jahrhunderts einige Gemeinden im Umland zusammengetan. Das Ergebnis: Die Karlsruher Lokalbahn. Weil eine normalspurige Dampfbahn zu teuer war, entschied man sich zum Bau einer Schmalspurbahn mit 1000 mm Spurweite. 1890 dann die feierliche Eröffnung der ersten Teilstrecke zwischen Durmersheim und dem Lokalbahnhof an der Kapellenstraße. Das "Lobberle", wie die KLB liebevoll genannt wurde, war geboren.

Die südlichen Gemeinden mussten den Bau der KLB mit 104.000 Mark unterstützen. Auch die Gemeinden im Norden beteiligten sich finanziell an den Kosten. Dann war es so weit: Knapp ein Jahr später wurde die Strecke in die nördliche Hardt verlängert. Doch vorerst nur bis zum heutigen Hauptfriedhof. Ein Relikt, das immer noch an das "Lobberle" erinnert, ist heute das Info-Center des Friedhofs. Damals war das kleine Haus die Wartehalle an der KLB.


Das "Lobberle" war kein wirtschaftlicher Erfolg
Sonst ist vom "Lobberle" heute nicht mehr viel zu sehen. Die Schmalspurbahn war nicht rentabel genug, obwohl sie im Jahr 1910/1911 1,8 Millionen Fahrgäste beförderte. Vielleicht lag es auch an der Fahrzeit: Wer von Endstation zu Endstation fahren wollte, brauchte knapp zwei Stunden für die Strecke von etwa 30 Kilometern. Deswegen wurde 1922 der Teilabschnitt zwischen Hagsfeld und Spöck stillgelegt, ab 1932 die Strecke durch die Karlsruher Innenstadt. Ab 1937 war dann in der südlichen Hardt vollends Schluss. Damit endete die 47-jährige Betriebszeit der Dampfbahn.

Doch aus der Lokalbahn wurde das, was wir Karlsruher heute alle nur zu gut kennen: die Stadtbahn. Vor allem die Linie S2, gebaut 1989, folgte teilweise dem früheren Verlauf des "Lobberle" und verbindet Mörsch mit Spöck.




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