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Karlsruhe: Das Karlsruher System der Wertstoffsammlung funktioniert seit rund 30 Jahren

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Das Karlsruher System der Wertstoffsammlung funktioniert seit rund 30 Jahren

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    Das Karlsruher System der Wertstoffsammlung funktioniert seit rund 30 Jahren
    Das Karlsruher System der Wertstoffsammlung funktioniert seit rund 30 Jahren Foto: ps

    Dies war die wichtigste Zahl, die der Geschäftsführer von Alba Nordbaden, Robert Kassel, und der Betriebsleiter der Sortieranlage, Joachim Wunsch, den Mitgliedern des Ausschusses für Umwelt und Gesundheit (AUG) nannten.

    Diese Abfälle stammen aus den Wertstofftonnen, die das Amt für Abfallwirtschaft in der Fächerstadt leert. Die Müllfahrzeuge fahren, wenn sie voll sind, in den Rheinhafen und kippen dann dort ihren Inhalt auf einen Haufen. Dann beginnt ein Prozess, bei dem menschliche Arbeitskraft und Hightech Hand in Hand gehen. Die täglich angelieferten Wertstoffe, die möglichst noch am gleichen Tag sortiert werden, um Vergärung zu vermeiden, werden per Radlader auf Bänder geladen. Dies geschieht an vier Arbeitstagen in der Woche in zwei Schichten von 6 Uhr bis 22 Uhr.

    Am fünften Arbeitstag verarbeiten die Beschäftigten Gewerbe-Wertstoffe. Eine Sortiertrommel trennt die Abfälle in einem ersten Arbeitsgang nach Größe. Sehr kleine Partikel wandern direkt in den Restmüll, weil es einen zu hohen Aufwand bedeuten würde, sie nach Materialien zu trennen und wiederzuverwerten. Alle größeren Abfälle aber gehen nach der sortenreinen Trennung zu Beziehern, die daraus neue Materialien produzieren.

    So sorgen etwa mehrere Magneten dafür, dass Eisen und Stahl herausgezogen werden. Andere Metalle werden mit einem speziellen Verfahren ebenfalls für Magneten erkennbar gemacht. Gebläse sorgen dafür, dass Papier und leichte Folien heraus geblasen werden. Alle anderen Stoffe trennen Menschen mit für die AUG-Mitglieder erstaunlicher Genauigkeit in einzelne Materialien. Kassel und Wunsch beklagten, dass es rund 20 Prozent Fehleinwürfe gibt. Vor allem nach Feiertagen wie Weihnachten oder Ostern werde nachlässig sortiert, dann seinen viele Dinge in den Wertstofftonnen, die dort nicht hinein gehörten, im Sommer seinen die Abfälle reiner.

    Geschäftsführer Kassel sprach sich dagegen aus, normalen Restmüll zusammen mit den Wertstoffen sortieren zu lassen. Arbeitsplätze würden wegfallen, denn solche Anlagen müssten vollautomatisch gefahren werden. Seiner Einschätzung nach würde die Reinheit der getrennten Abfälle zurückgehen. Kassel und Wunsch befürworten das Karlsruher System, alle Wertstoffe in einem Arbeitsgang einzusammeln und dann in Anlagen zu trennen. Immer wenn andere deutsche Städten überlegen, einen ähnlichen Weg einzuschlagen, verweise man gerne auf das Modell Karlsruhe und darauf, dass das System hier seit rund 30 Jahren einwandfrei funktioniert.

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