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Karlsruhe: "Das ist unsere Pflicht": Mahnwache zur Erinnerung an die Reichspogromnacht

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"Das ist unsere Pflicht": Mahnwache zur Erinnerung an die Reichspogromnacht

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    Schüler halten eine Mahnwache
    Schüler halten eine Mahnwache Foto: ka-news

    Der Begriff Pogrom bedeutet im Allgemeinen: "Ausschreitungen gegen religiöse und rassische Minderheiten". Am 9. November 1938 erfolgten diese "Ausschreitungen" gegen die Juden - auch in Karlsruhe. In der Reichspogromnacht haben die Nationalsozialisten Übergriffe auf die jüdische Bevölkerung unternommen. Sie ermordeten Juden, zerstörten Synagogen, jüdische Geschäfte, Wohnungen und Friedhöfe.

    "Die erste Synagoge in Karlsruhe"

    Die erste Synagoge in Karlsruhe wurde 1806 von Friedrich Weinbrenner in der Kronenstraße erbaut. 1871 brannte sie durch ein Feuer im Nachbarhaus ab. An der gleichen Stelle erbaute Josef Drum 1875 die Synagoge neu. In der Reichspogromnacht  wurde sie erneut zerstört, aber nie wieder aufgebaut. Heute gibt es dort wo damals die Synagoge stand, eine Gedenkstätte. Drei bronzene Gedenktafeln erinnern so an das Geschehen vor 72 Jahren.

    "Das ist unsere Pflicht"

    "Unsere Aufgabe muss es sein, dass nicht noch einmal ein Teil unserer Gesellschaft zerstört wird", fordert Oberbürgermeister Fenrich in seiner Gedenkrede zur Ehrenwache. Ein Zeichen gegen das Vergessen müsse gesetzt werden. Auch solle der 9. November immer in Ermahnung bleiben. "Das ist unsere Pflicht", so Fenrich weiter.

    Im Anschluss an die Rede des Oberbürgermeisters sang Moshe Hayoun, religiöser Betreuer der Jüdischen Kultusgemeinde Karlsruhe, zum Gedenken an die Reichspogromnacht jüdische Lieder und rührte mit seinem bemerkenswerten Gesang vereinzelte Besucher zu Tränen.

    Ehrenwache trotz Prüfungsstress

    Die Neunt- und Zehntklässler der Drais-Realschule, sowie der Rennbuckelschule wechselten sich bei ihrer Ehrenwache ab. Immer zwei Schüler standen an der Gedenkstätte und hielten dabei eine Kerze in ihrer Hand. Den vermeintlichen Prüfungsstress der Zehntklässler ließen sich die Schüler nicht anmerken. Alle waren konzentriert und ernst bei der Sache. Plakate und Banner mit Informationen über die Geschichte der Synagogen in Karlsruhe, halfen den Besuchern das grausame Geschehen des 9. November 1938 nachvollziehen zu können.

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