Hinzu komme, so Schempp weiter, dass sich die Lebensdauer der Dachhaut verlängere, da Temperaturextreme, UV-Strahlung und Hagelschlag nicht mehr unmittelbar darauf einwirken. Außerdem werde ein Lebensraum für bis zu 120 verschiedene Pflanzenarten geschaffen.
Bis zu 120 Pflanzenarten auf einem Dach
Für eine Dachbegrünung ist es wichtig, sofern der Dachaufbau nicht wurzelfest abgedichtet ist, eine Wurzelfolie einzubringen, darüber zu deren Schutz und zur Wasserspeicherung eine Speicherschutzmatte. Über diese beiden Aufbauteile führen so genannte Drainelemente überschüssiges Wasser ab, speichern einen Teil der lebensnotwendigen Niederschläge und üben zudem eine wärmedämmende Wirkung aus. Das darüber liegende Filtervlies gewährt die volle Funktionstüchtigkeit der Drainelemente.
Auf dem Filtervlies finden geeignete Pflanzen in der Substratschicht den erforderlichen Wurzelraum. Bis zu 120 Pflanzenarten können dies bei einer extensiven Dachbegrünung sein. Stimmen müssen bei nutzbaren Dachgärten die statischen Bedingungen, erklärt Schempp weiter - auch wenn das Gewicht einer extensiven Dachbegrünung nicht über dem eines Kiesdaches liege. Die Pflege einer extensiven Dachbegrünung sei denkbar einfach: Sie beschränkt sich auf das Wässern während ausgesprochener Trockenperioden und dem Entfernen von Gehölzsämlingen, etwa von Linde, Ahorn und Weide.
Fazit des Experten im Landratsamt: Die Dachbegrünung ist ein möglicher Beitrag, den umweltbewusste Bauherren der fortschreitenden Versiegelung der Böden entgegensetzen können. Allerdings sind die Kosten im Vergleich zum Kiesdach erfahrungsgemäß wesentlich höher.