Wieder einmal sorgte ein ordentlicher Guss von oben für einen feuchtfröhlichen Auftakt bei Das Fest. Nach dem Auftritt von Moop Mama wurde der Regen kräftiger. Das Festivalgelände füllte sich dennnoch. Der Grund: Die Zuschauer wollten Rea Garvey auf der Hauptbühne sehen.
"Irish Flair" bei Dauerregen?
Der irische Rocker, früherer Frontmann der Band Reamonn, startete um 21 Uhr mit Sonnenbrille und Lederjacke seinen Auftritt. Mit Elan versuchte er dem Regen laut und rockig entgegen zu singen. Mit im Gepäck: bekannte Hits wie "Armour", "All my love" und weitere Lieder von der aktuellen Platte "Prisma".
Auch wenn der Regen nicht genug Irlandstimmung aufbrachte, sang Garvey seinen Hit "Can’t Say No", um etwas "Irish-Pub-Flair" nach Karlsruhe zu bringen. Das Publikum hatte er spätestens dann auf seiner Seite, als er es nicht nehmen ließ, seine Frau Josephine kurz zu sich auf die Bühne zu holen, um ihr eine Liebeserklärung zu machen.
Eines muss man Rea Garvey lassen: Er weiß, wie man ein Publikum bei Laune hält. Zum Ende spielte er alte Hits wie "Supergirl" und "Can’t stand the silence". Wie viele andere Künstler zuvor, konnte auch Garvey es sich nicht verkneifen, von der Bühne zu kommen und sich durch die Menge zu drängen. Erlaubt ist das eigentlich nicht, das schien ihm aber egal zu sein. "Was soll fucking passieren? Scheiß auf den Regen!", rief er dem Hügel in seiner altbekannten Manier zu.
Wenige Fest-Besucher feiern mit Fitzsimmons
Nach anderthalb Stunden verabschiedete sich mit dem irischen Pop-Rocker dann leider auch der Großteil der Festivalbesucher. Vor einem ziemlich leer gefegten Mount Klotz bestritt der amerikanische Singer-Songwriter und Multi-Instrumentalist William Fitzsimmons den letzten Auftritt des Abends. Für ihn trotzten nur noch einige Hardcore-"Fest"-Besucher dem launischen Wetter. Belohnt wurden sie dafür mit sanften, akustischen Klängen.
Fitzsimmons wurde von der talentierten US-Sängerin Abby Gundersen begleitet. Nur zu zweit bezauberten sie die übrig gebliebenen Zuschauer. Da alle Songs doch etwas ruhiger waren, witzelte Fitzsimmons zwischendurch selbstironisch "und hier ist noch ein Partyssong für euch". Gegen Ende gab es noch ein Cover der Backstreet Boys ("I want it that way"), das die Leute zum Mitsingen animierte und einen schönen Ausklang zum etwas durchnässten Abend bot.