Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen heute über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise beraten. Bei einer Telefonkonferenz soll es unter anderem um die Auflagen für Familienfeiern und andere Veranstaltungen gehen, wie Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) als Vorsitzende der Konferenz ankündigte.

In der Frage, ob es neue Obergrenzen für private Feste geben sollte, gibt es bisher keine klare Linie. Die Forderung nach einer bundesweit einheitlichen Regelung stößt in mehreren Bundesländern auf Widerstand.
Nach Ansicht der Bundesregierung tragen vor allem private Feiern, bei denen die Hygiene- und Abstandsregeln nicht eingehalten werden, sowie Rückkehrer aus Risikogebieten zu den steigenden Infektionszahlen in Deutschland bei.

In den Bundesländern gelten bisher unterschiedliche Regelungen. In Berlin zum Beispiel sind zurzeit Innenveranstaltungen mit bis zu 500 Menschen erlaubt. In Nordrhein-Westfalen dürfen bei "geselligen Veranstaltungen wie Hochzeiten" drinnen maximal 150 Gäste anwesend sein, in Bayern maximal 100.
Angesichts steigender Infektionszahlen gibt es auch Überlegungen, die Maskenpflicht auszuweiten, etwa im Berufsleben und in den Schulen. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer erklärte am Wochenende, viele Unternehmen hätten die Maskenpflicht am Arbeitsplatz schon eingeführt. "Das könnte auf jeden Fall ein Schritt sein, der auch bundesweit verpflichtend wird, jedenfalls wenn damit die Schließung ganzer Branchen verhindert werden könnte."

Die Zahl der täglich gemeldeten Corona-Neuinfektionen war am Wochenende zum ersten Mal seit Ende April wieder auf mehr als 2.000 gestiegen. Genau 2-034 neue Fälle meldete das Robert Koch-Institut am Samstag.