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Conny Mayer-Bonde: Professorin

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Conny Mayer-Bonde: Professorin

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    Conny Mayer-Bonde
    Conny Mayer-Bonde Foto: pr

    Conny Mayer-Bonde kommt direkt von einer Vorlesung und in der Tasche befinde sich "ihr Notebook und Unterrichtsmaterial", lacht sie. Ohne das Notebook würde man die Professorin der "Merkur Internationale FH Karlsruhe" selten antreffen. Sie ist ein "Hans-Dampf-in-allen-Gassen". Die Wege, die Conny Mayer-Bonde betreten hat, sind keine Sackgassen, führen aber in unterschiedliche Richtungen wie Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Tourismus und Journalismus. Bei einer Tasse Cappucino bietet sich die Möglichkeit, die biographischen Gassen der energetischen wie freundlichen Frau "auszuleuchten":

    Conny Mayer-Bonde erblickt am 18. Januar 1972 in Forbach das Licht der Welt, wächst in Baiersbronn auf, bastelt 1991 ihr Abitur am Wirtschaftsgymnasium der Eduard-Spranger-Schule in Freudenstadt und studiert anschließend Politik und Betriebswirtschaftslehre an der Universitäten in Saarbrücken und Mannheim. Während des Studiums ist sie bei der Jungen Union und mit 22 Jahren bereits Kreisrätin im Landkreis Freudenstadt. Zudem ist sie Freie Mitarbeiterin mehrerer Tageszeitungen. Mit dem Magister-Abschluss in der Tasche (1997) entscheidet sie sich gegen ein journalistisches Volontariat und für eine Promotion; ihren Doktortitel mit einer Arbeit über Stadtmarketing erlangst sie 2004.

    Weitere Stationen: Büroleiterin eines Bundestagsabgeordneten in Bonn (1997 bis 1998), Freie Mitarbeiterin des Tourismus-Verbandes Baden-Württemberg und der Tourismus Akademie Baden-Württemberg (1998 bis 1999), die bereits erwähnte Tätigkeit in Südafrika (1999 bis 2000), City-Managerin in Offenburg (2000 bis 2001) und eben Bundestagsabgeordnete (2002 bis 2005).

    Befreundet ist die Bezirksvorsitzende der Frauen Union Nordbaden mit dem früheren Arbeitsminister Walter Riester (SPD) und dem MdB Michael Hennrich (CDU). Und "Angela Merkel ist lockerer und witziger als sie rüberkommt. Sie ist selbstironisch und kann Helmut Kohl gut imitieren", plaudert sie aus dem Nähkästchen.

    Konrad Adenauer ist für sie der CDU-Politiker schlechthin, aber auch von Heiner Geißlers "medialen und offenen Politik" und seiner Fähigkeit, "Denkanstöße zu geben" ist sie angetan. Die frühere Abgeordnete des Bundestags hat bei der Wahl 2005 als Direktkandidatin im Wahlkreis Freiburg mit über 34 Prozent Erstimmen ein tolles Ergebnis erzielt - und sich trotzdem gegen den Amtsinhaber, den Staatsminister im Auswärtigen Amt Gernot Erler (SPD) nicht durchsetzen können - sonst wäre sie wohl in der Politik geblieben. Seit Februar lehrt sie als Professorin an der "Merkur Internationale FH Karlsruhe" PR, Marketing und Tourismus.

    Verheiratet ist sie mit dem Bundestagsabgeordneten der Grünen, Alexander Bonde, den sie bei einer Talkrunde eines Privatsenders kennengelernt hat. Im Hause Bonde wird über Politik kontrovers diskutiert. In Anbetracht der ernsthaften Überlegungen des Ministerpräsidenten Günther Oettinger, eine Regierungskoalition mit den Grünen einzugehen, haben sich die beiden schon "die Köpfe über Chancen und Risiken in Baden-Württemberg heiß geredet", gibt sie zu. "Aber es ist toll, wenn man einen Partner hat, der die gleiche Leidenschaft für Politik aufbringt. In einzelnen Fragen sind wir schon anderer Meinung, aber das macht's spannend." Dennoch ist sie froh, mit der Tätigkeit als Professorin neue Wege eingschlagen zu haben. Sie macht das, "was ich wollte" und worin sie bereits zuvor als Lehrbeauftragte in Kehl, Mannheim und Pforzheim Erfahrung sammelte.

    Ihr Tätigkeitsfeld als PR-Professorin? Vorlesungen geben, Vorlesungen vorbereiten sowie Kontakte mit den Medien und der Wirtschaft knüpfen. Schließlich steht die private "Business School" für Internationalität, Marktorientierung und Praxisnähe. Sie sieht sich als "Coach, der die Studierenden für das Berufsleben fit machen will. Aber wir wollen nicht mehr als 600 Studierende, da so kleine Gruppen und intensivere Kontakte zu den Professoren möglich sind", erzählt sie. Sie ist akademische Leiterin der Auswahlkommission an der Internationalen Fachhochschule und Gleichstellungsbeauftragte. "Frauen tun jedem Gremium gut. Sie haben einen anderen Blickwinkel auf Themen als Männer. Den will ich im Arbeitsleben und in den Parteien haben. Dafür kämpfe ich."

    Und was macht Spaß an ihrem neuen Lehrauftrag an der "Merkur Internationale FH Karlsruhe"? "Die inhaltliche Arbeit, die Arbeit rund um die Themen PR, Marketing undTourismus und die Arbeit mit den Studierenden. Jede Vorlesung ist eine Herausforderung, man wird hinterfragt, benötigt handfeste Inhalte. Bei einerpolitischen Tätigkeit wird man oft für Dinge verantwortlich gemacht, die man selbst gar nicht zu verantworten hat. Das ist als Prof anders."Außerhalb ihres Arbeitslebens verbringt sie viel Zeit mit ihrer Famile (sie hat einen sieben Monate alten Sohn), geht ins Fitnessstudio, Skifahren oder zum Nordic Walking - oder liest Texte von Pop-Literaten wie Benjamin von Stuckrad-Barre oder Erzählungen ihres Lieblingsdichters Hermann Hesse: "Der ist revolutionär im Denken, brilliant in der Sprache und mit philosophischen Hintergrund."

    Beschreiben Sie sich mit drei Worten:
    Schwarz, klein, stark.

    Was ist Ihre größte Stärke?
    Offenheit.

    Was ist Ihre größte Schwäche?
    Da gibt es mehrere!

    Was war als Kind oder Jugendlicher Ihr Traumberuf? Haben Sie damals jemals daran gedacht, das zu werden, was Sie heute sind?
    Zirkusprinzessin, Polizistin. Nein!

    Was würden Sie im Leben gerne noch erreichen?
    Marathon zu laufen.

    Was nervt Ihre/n Partner/in am meisten an Ihnen?
    Dass ich manchmal nicht richtig zuhöre.

    Auf welchen Gegenstand möchten Sie im Leben nicht verzichten?
    Auf mein Notebook.

    Wen würden Sie gerne auf den Mond schießen?
    Da fällt mir niemand ein.

    Welcher Mensch beeindruckt Sie?
    Die Bundeskanzlerin Angela Merkel, auch weil Sie als erste Frau Kanzlerin geworden ist.

    Welche Musik (Interpret und Titel) und welcher Film haben Sie am meisten beeindruckt?
    Musik: "Ode an die Freude" (finaler Satz von Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie). Film: "Schrei nach Freiheit" von Richard Attenborough.

    Welches Buch haben Sie als letztes gelesen?
    Ich lese zur Zeit zwei Bücher parallel: "Mein Kind will nicht essen. Ein Löffelchen für Mama" von Carlos Gonzalez und einen Presseleitfaden.

    Sie werden als Tier geboren. Als welches?
    Kein Kommentar.

    Sie tauschen einen Tag mit einer Person des anderen Geschlechts - wer wäre das?
    Mein Mann.

    Was finden Sie an Karlsruhe reizvoll?
    Die Wärme, das Klima, die Hochschullandschaft.

    Was würden Sie an Karlsruhe ändern, wenn Sie Oberbürgermeister/in wären?
    Als frühere City-Managerin mit Blick auf eine schöne Innenstadt würde die Straßenbahnen unter die Erde verlegen, das Projekt "U-Strab" verwirklichen.

    Welches sind die markantesten Karlsruher / deutschen Köpfe?
    Karlsruhe: Der frühere Oberbürgermeister Gerhard Seiler. Deutschland: Mein Lieblingsschriftsteller Hermann Hesse.

    Sie leben in einem anderen Land. Welcher Grund könnte Sie dazu bewegen beziehungsweise davon abhalten, nach Deutschland einzuwandern?
    Davon abhalten, nach Deutschland einzuwandern, würden mich die Unzufriedenheit, Nörgelei und Unfreundlichkeit mancher Mitmenschen. Dazu bewegen, nach Deutschland einzuwandern, würde mich die hohe Lebensqualität.

    Es geht um das Glück der Republik. Welche Person, Gruppierung oder Idee sollte mehr Einfluss gewinnen?
    Alle Menschen, Organisationen und Verbände, die sich für Kinder stark machen.

    Wie und wo möchten Sie sterben?
    Darüber möchte ich mir keine Gedanken machen.

    Kommen Sie in den Himmel oder in die Hölle?
    Das sollen andere entscheiden.

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