Mit dem Team des gemeinnützigen Vereins „Dr. mad. Clown“ haben sie einen professionellen Partner gefunden, der diese Visiten regelmäßig im Pflegebereich und Betreuten Wohnen des Heim abhalten soll. Jeden Dienstagvormittag ist Hausbesuch: Die Clowns Camilla (Berenike Felger) im roten Hosenanzug und Dr. Schieflage (Roberta Ascani) im grell-gelben Petticoat gehen von Zimmer zu Zimmer auf Visite. Vorher bekommen sie, wie die richtigen Ärzte, eine Übergabe vom Pflegepersonal. Sie fragen, ob jemand einer besonderen Betreuung bedarf und mit diesen Informationen machen sie sich dann auf den Weg: Ihre Medizin sind nicht Spritzen oder Pillen, sondern Geigenmusik und Gesang, Seifenblasentherapie und Clownerie.
Charlotte Schneider, die Leiterin des Seniorenheims erzählt: „Beim letzen Mal haben Sie den alleinstehenden Herr L. aus dem Pflegebereich mit einer 80-jährigen Dame vom Betreuten Wohnen ‚verlobt‘ und noch heute reden alle davon und freuen sich auf den nächsten Besuch der Clowns.“ Überhaupt ist sie von dem Konzept von "Dr. mad. Clown" begeistert und hofft, dass das Programm auch nach den beiden Pilottagen im November und Dezember fortgesetzt werden kann: „Auch dementiell erkrankte Bewohner erinnern sich oft auch noch nach Wochen an den Besuch der Dr. mad. Clowns“, so Schneider, „und diese kurzen Begegnungen helfen ungemein und manch einer“, so meint sie, „lacht sich wieder in die reale Welt zurück“.
Lachen ist Lebensqualität
So lässt sich der 76-jährige Ewald Amberg, der gerade Besuch von seiner Tochter hat, zu einem Zauberkunststück verführen und beide wundern sich nicht schlecht, dass er tatsächlich das Seil entknoten kann. Auch Herta Henkel vom Betreuten Wohnen bekennt sich spontan zum Clown und schaut mit roter Nase interessiert zu. „Clownstherapie in Seniorenheim ist allerdings nicht Teil der normalen Pflege“, so Schneider, „aber eine sehr sinnvollen Ergänzung.“ Die Kosten für diese Visiten müssen ausschließlich durch Spenden erbracht werden. Damit die Clowns einmal im Monat auf Visite gehen können, werden für das nächste Jahr knapp 5.000 Euro benötigt. Wolfgang Vielsack, der 2. Vorsitzende von Dr. mad. Clown, überreichte symbolisch einen roten Koffer voll mit Infomaterial über die Arbeit der Clown-Doktoren an die Leiterin des Stifts. In ein paar Wochen hofft Schneider ihn gefüllt mit Spendengeldern zurückgeben zu können, damit die Senioren weiterhin so viel zu lachen haben.
Spenden können Sie auf folgendes Konto: Spendenkonto: 140 2500 51- BLZ 510 500 15. Stichwort: „Lachen im Stephanus-Stift in Ettlingen“.
Ettlingen