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Karlsruhe: Christkindlesmarkt Karlsruhe

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Christkindlesmarkt Karlsruhe

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    Baumbusch schreitet die Wege zwischen den Ständen ab. Die Standbesitzer grüßen ihn, sie kennen ihn. Heuer ist es Baumbuschs 18. Christkindlesmarkt, der Markt selbst existiert nun seit 34 Jahren. Viele der Händler kommen jedes Jahr, um ihre Waren feil zu bieten und an den Mann zu bringen. Je mehr Passanten unterwegs sind, desto besser für die Händler. Derzeit ist es ein wenig problematisch, denn das Wetter ist ungemütlich. "Bei der Eröffnung war das Wetter gut. Kalt und kein Regen, dann kommen die Leute", erklärt Baumbusch. Jetzt hingegen hängen tiefgraue Wolken über der Stadt. Die Aussicht auf Regen hält die Menschen von einem Besuch ab.

    Mindestens 500.000 Besucher jährlich

    Die Organisation des Spektakels beginnt für Baumbusch und seine Mitarbeiter bereits im Februar. Dann werden die einzelnen Standplätze vergeben. Das kann eine recht nervenaufreibende Sache sein, verrät Baumbusch: "In manchen Jahren kommen auf einen Standplatz drei Bewerber. Es will natürlich jeder einen Platz auf dem Weihnachtsmarkt." Hat er dann so einen Stand ergattert, muss überlegt werden, wie er auf einer Fläche von drei Metern Tiefe und zweieinhalb Metern Breite seine ganze Ware unter bekommt. Bei einigen Schaustellern, die offensichtlich nicht mit sowenig Platz auskommen, wird dann auch mal die Breite verdoppelt.

    "Mindestens eine halbe Million Menschen besuchen jährlich den Karlsruher Weihnachtsmarkt", erklärt der Marktamtsleiter. Aber genaue Erhebungen darüber gibt es nicht. Auch beim Umsatz muss Baumbusch passen. Eines kann er aber sagen: "Für uns ist wichtig, dass wir vom Marktamt am Ende mit einem sauberen Budget ohne rote Zahlen dastehen." Der Umsatz ist letztendlich nur ausschlaggebend für die Händler, die mit den Einnahmen des Weihnachtsmarktes über den Winter kommen müssen, erläutert Baumbusch.

    "Das Konzept geht auf."

    So auch Lydia Seyfert. Die Schaustellerin ist mit ihrem Stand seit dem ersten Weihnachtsmarkt, der damals noch vor dem Schloss stattfand, dabei. Sie verkauft allerlei an Holzschnitzereien. Hochpreisige Kunstwerke, aber mit Qualität. Darauf legt sie großen Wert, genauso wie ihre Kunden. "Einige kommen bereits seit Jahrzehnten jedes Jahr vorbei. Sie kaufen sich Jahr für Jahr Figuren, um ihre Sammlung zu vervollständigen. Ein paar kommen vorbei, um mit jedem Jahr ihre Krippe zuhause erweitern zu können", erklärt sie.

    Lydia Seifert ist seit 34 Jahren auf dem Weihnachtsmarkt mit ihrem Stand präsent (Foto: ka-news)

    "Das Sortiment macht den Karlsruher Weihnachtsmarkt aus. Das Angebot ist vielfältig, es macht den Karlsruher Markt zu einem der besten Weihnachtsmärkte", erklärt die erfahrene Schaustellerin. Damit geht das Konzept des Marktamts genau auf. "Das wollen wir eben, wir setzen den Schwerpunkt eindeutig auf das Kunstgewerbe", erklärt Baumbusch, "auch wenn es da gerade Probleme mit dem Nachwuchs gibt. Es kommen kaum Leute nach."

    Ungebrochene Faszination

    Die Schaustellerin berichtet noch von einem weiteren Umstand, der ihr Sorge bereitet: "Es gibt mittlerweile in Karlsruhe Weihnachtsmärkte an jeder Ecke. Das verwässert das bereits bestehende Angebot." Sie befürchtet, dass Nicht-Karlsruher einen der kleineren Märkte in Karlsruhe besuchen und nach Ende des Rundgangs annehmen, dass es das gewesen sei und Karlsruhe mehr nicht zu bieten hätte.

    Die Faszination, die von Karlsruher Chriskindlesmarkt ausgeht, ist indessen weiterhin ungebrochen. "Der Karlsruher geht auf 'seinen' Weihnachtsmarkt ", freut sich Baumbusch. Doch was treibt die Menschen auf den Markt? Der Marktamtsleiter ist sich sicher: Es ist die Kombination aus klirrender Kälte und dem heißen Getränk in den Händen. "Wo gibt es das denn sonst?", so Baumbusch.

    Besuchermagnet: Über 500.000 Menschen kommen jährlich auf den Karlsruher Christkindlesmarkt (Archivfoto: pr)

    Die Vorstellung, den Christkindlesmarkt umziehen zu lassen, verwirft Baumbusch. Aber sie kommt nicht von ungefähr: "Jedes Jahr melden sich Menschen, die laut über eine Verlegung des Weihnachtsmarktes nachdenken, vor allem wegen des begrenzten Platzangebots auf dem Marktplatz. Aber ein Weihnachtsmarkt auf dem Festplatz mag ich mir nicht vorstellen. Wir fühlen uns wohl inmitten der Weinbrennerbauten. Es ist ein stimmiges Ambiente." Außerdem seien 130 Stände genug für einen Weihnachtsmarkt, meint Baumbusch.

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