Auf einer Fläche von rund 3.700 Quadratmetern wurden Labor-, Technik- und Büroräume geschaffen. So kann die teilweise hochtechnisierte Analytik unter Bedingungen durchgeführt werden kann, wie sie internationale Normen vorschreiben. Darüber, was alles dazu gehört und wie die Arbeiten am CVUA aussehen, können Interessierte sich beim Tag der offenen Tür informieren.
Am Sonntag, 11. Oktober, lädt Dr. Susanne Hartmann, Leiterin des CVUA Karlsruhe, von 10 Uhr bis 18 Uhr in die Weißenburgerstraße 3 ein. Den Besuchern werden neben Informationen über die Arbeit für den Verbraucherschutz und die Tiergesundheit auch Vorträge, Mitmachaktionen, "Chemische Kabinettstückchen mit echtem Laborgefühl", Lehrvideos, Kinderprogramm, Quiz und vielerlei mehr geboten. Erstmalig wird der Montag, 12. Oktober, zusätzlich für Schulklassen offen stehen. Bereits 500 Schüler hätten sich angemeldet, so Hartmann auf einer Pressekonferenz.
187 Mitarbeiter untersuchen Lebensmittel, Kosmetika und Arzneimittel
Das CVUA Karlsruhe mit Hauptsitz in der Nordweststadt ist auch heute noch ein "Drei-Häuser-Amt", verteilt auf zwei Standorte in Karlsruhe und einen weiteren Standort in Heidelberg. Die mehrere Jahre laufende Planung für einen zweiten Bauabschnitt, der dieses Dilemma beheben soll, ist nun soweit vorangeschritten, dass mit einem Baubeginn noch in diesem Jahr zu rechnen ist, so eine Pressemitteilung des CVUA. Zu den Aufgaben des Untersuchungsamtes im Regierungsbezirk Karlsruhe gehört der Schutz des Verbrauchers vor gesundheitlichen Schäden, der Schutz des Verbrauchers vor Täuschung und der Schutz der Tiere vor Krankheiten.
Ein interdisziplinäres Team von 187 Chemielaboranten, Chemotechnikern, veterinärmedizinisch- und medizinisch technischen Assistenten, Lebensmittelchemikern, Tierärzten, Pharmazeuten, EDV-Spezialisten und Weinkontrolleuren untersucht Lebensmittel, Kosmetika, Arzneimittel und Tierarzneimitteln. Diese werden von Tierärzten oder Lebensmittelkontrolleuren auf allen Ebenen der Erzeugung, der Herstellung, des Groß- und Einzelhandels entnommen.
Nur gesunde Tiere liefern gesunde Lebensmittel
Alles, was der Mensch isst oder trinkt oder womit er Hautkontakt hat, werde auf seine Unbedenklichkeit hin untersucht, so das CVUA. Was auf der Packung stehe, müsse auch drin sein. Das gelte auch für Produkte aus dem globalen Markt - die Welt wird kleiner und die Produktvielfalt größer. Daher würden alle Arten von Lebensmitteln von Wurst oder Käse bis zum Olivenöl, von der Backmischung bis zum Wein und Trinkwasser auf Krankheitserreger, Verderb, unerlaubte Zusatzstoffe oder Rückstände, aber auch auf die vorgeschrieben Zusammensetzung und auf die richtige Deklaration der Inhaltsstoffe untersucht.
Die Untersuchung von landwirtschaftlichen Nutztieren schützt die Tierbestände vor Tierseuchen oder Krankheiten. Damit unterstützt die tierärztliche Diagnostik in der Außenstelle in Heidelberg die Maxime "Nur gesunde Tiere liefern gesunde Lebensmittel". Aber auch die Hobbytierhaltung kann für den Menschen ein Gesundheitsrisiko darstellen, wenn der geliebte Vierbeiner Parasiten in sich trägt. Die Frage, ob der Hund Würmer hat und was dagegen zu tun ist, beantworten dann die Tierärzte in Heidelberg.
Die Lebensmitteluntersuchung und Tierseuchendiagnostik in Nordbaden ist schon seit langem ein fester Bestandteil des öffentlichen Lebens. So wurden etwa im 18. Jahrhundert regelmäßige polizeiliche Sinnenprüfungen der Viktualien durchgeführt, die am Rathaus und an der Kirche in Durlach angeboten wurden. Auf die rein sensorischen Prüfungen folgten im 19. Jahrhundert erste chemische Analysen die ‑ wie die diagnostischen Methoden ‑ immer weiter verfeinert wurden bis zum heutigen hochtechnisierten Stand.