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Karlsruhe/Stuttgart: CDU vs. SPD

Karlsruhe/Stuttgart

CDU vs. SPD

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    Doch bei den letzten zwei Bundestagswahlen räumte die SPD selbst in Stuttgart ab, die Direktmandate gingen an Ute Kumpff und Ernst-Ulrich von Weizsäcker. In Karlsruhe war es ebenso, hier will die CDU nun verlorenes Terrain zurück erobern. Auch in Freiburg könnte es neuerlich knapp ausgehen.

    37 Bundestagswahlkreise zählt der Südwesten, sieben davon gingen bei der Wahl im September 2002 bei der Erststimme an die SPD, der Rest - exakt 30 Sitze - über Direktmandate an die im Land politisch dominierende CDU. Neben den zwei Sitzen der SPD in den Wahlkreisen I und II in der Landeshauptstadt, wurden auch die SPD-Kandidaten in Heidelberg, Freiburg und Lörrach direkt in den Bundestag gewählt. Und eben auch die bisherige Abgeordnete für den Stadtkreis Karlsruhe, Brigitte Wimmer. Diese war bis 1997 auch Landtagsabgeordnete und Landesgeschäftsführerin der SPD Baden-Württemberg, da sie aber im kommenden Jahr 60 Jahre alt wird, möchte sie nicht mehr antreten. Da wittert jetzt die CDU in Karlsruhe ihre Chance.

    Karlsruhe liegt überhaupt nicht im Trend

    "Wir werden alles dafür tun, wieder das Direktmandat zu erobern", gibt sich Ingo Wellenreuther, seit 2002 für die CDU im Stadtkreis Karlsruhe im Bundestag vertreten, optimistisch. Wellenreuther, zugleich Stadtrat und CDU-Kreisvorsitzender, gilt in Berlin als typischer Hinterbänkler, zeigt sich jedoch im Wahlkreis stets präsent. "Ich habe alles getan, was man tun kann", sagt Wellenreuther - und glaubt heute noch, dass ihm FDP-Kandidat Ullrich Eidenmüller mit seinem damaligen Buhlen um Erststimmen 2002 notwendige Stimmen fürs Direktmandat abspenstig machte.

    Hofft auf neuerlichen Gewinn des Direktmandats: Johannes Jung (Foto: pr)

    So leicht geschlagen will sich die Karlsruher SPD, trotz der für die Regierungspartei bislang nachteiligen Umfrageergebnisse, noch nicht. Die SPD hat nach dem TV-Duell zwischen Kanzler Schröder und Herausforderin Merkel in der Wählergunst zudem drei Prozentpunkte hinzugewinnen können. Laut der heutigen Ausgabe von Spiegel-Online hätte einer aktuellen Forsa-Umfrage zufolge Schwarz-Gelb damit keine Mehrheit mehr. Das Meinungsforschungsinstitut Emnid sieht Union und FDP dagegen weiter knapp vorn. Dass Karlsruhe ohnehin nicht im Trend liegen muss, zeigten die Kommunalwahlen im Juni 2004: Während die SPD in anderen Städten deutlich einbrach, konnten die Karlsruher Stimmen- und Sitzzahl halten. Die CDU sackte währenddessen von 45 auf 38 Prozent ab. Die CDU erlangte bei der Bundestagswahl 2002 rund 35 Prozent. Die SPD kam damals noch auf 37 Prozent.

    Jung startet für die SPD

    Der neue Wahlkreiskandidat der SPD, Johannes Jung, ist inzwischen durchgestartet. Jung, bislang Wahlkreisbüroleiter der SPD-Abgeordneten Brigitte Wimmer, war bei der Nominierung der SPD einziger Kandidat. Auch Wellenreuther war einziger Kandidat, als die CDU Anfang Juli ihren Kandidaten kürte.

    Bei beiden Kandidaten ist jedoch die Absicherung auf der Landesliste der jeweiligen Partei nicht von vorneherein auf Erfolg angelegt. Wellenreuther sieht es für sich sogar "als absolut chancenlos an, wieder über die Landesliste in den Bundestag einzuziehen". Die Partei setzte ihn auf Platz 13, bei der Wahl 2002 nahm er noch Platz sieben, gleich hinter dem so genannten "Promi-Vorspann". Wellenreuther ist also dieses Mal auf den Gewinn des Direktmandates angewiesen. Jung macht sich dagegen wenig Sorgen um seine Platzierung, hält sogar einen neuerlichen Gewinn des Direktmandates für möglich. Die Partei setzte ihn auf Listenplatz 23, der vor allem dann ein Wackelplatz sein dürfte, wenn die SPD im Land deutlich unter 30 Prozent Gesamtstimmenanteil erreicht. Schon vor dem Listenparteitag dementierte Jung, die SPD könne bei der nächsten Bundestagswahl im Südwesten auf eventuell nur 18 Mandate absacken. Der 38-jährige gibt wenig auf aktuelle Umfragen: "Die stellen noch lange nicht die Wahlergebnisse dar", erklärt Jung. (jehle)

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