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Karlsruhe: Caritas Karlsruhe: "Der Schlüssel für Qualität sind unsere Mitarbeiter"

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Caritas Karlsruhe: "Der Schlüssel für Qualität sind unsere Mitarbeiter"

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    Die Caritas wird auch in diesem Jahr sich wieder verstärkt gegen Armut einsetzen. Das sei auch nötig: 2011 kauften rund 2.300 Menschen bei der Beiertheimer Tafel ein.
    Die Caritas wird auch in diesem Jahr sich wieder verstärkt gegen Armut einsetzen. Das sei auch nötig: 2011 kauften rund 2.300 Menschen bei der Beiertheimer Tafel ein. Foto: ka-news

    Ein Thema, dass der Caritas besonders am Herzen liegt, ist das Thema Armut in Karlsruhe. "Menschen in finanziellen Problemlagen gibt es viele", sagt Hans-Gert Köhler, erster Vorstand vom Caritasverband Karlsruhe. Obwohl der Regelsatz  von Hartz IV-Empfängern geringfügig erhöht wurde, sei ein "auskommen mit dem monatlichen Geld" kaum möglich. Deswegen sei das Thema auch in diesem Jahr "Armut macht krank". Besonders deutlich sei das Thema Armut anhand der großen Nachfrage in der Beiertheimer Tafel zu sehen.

    Rund 1.000 Haushalte, etwa 2.300 Menschen, werden durch die günstigen Lebensmittel von der Tafel versorgt. 2011 wurden immerhin 353 neuen Kundenausweise ausgestellt und die Einkäufe erhöhten sich um 18 Prozent. Auch Kinder seien stark betroffen. Das beschlossene Bildungspaket der Bundesregierung sei zwar "im Ansatz eine gute Sache, aber in der Umsetzung ein Bürokratiemonster", so Köhler. Die Stadt hatte mit ihrem Kinder- oder Karlsruher Pass schon ein gutes Angebot. Jetzt müsse man mehrere Anträge ausfüllen, damit bedürftige Kinder ähnliche soziale Leistungen erhielten.

    Schuldnerberatung auch online möglich

    Auch die Schuldnerberatung hat sich dem Zeistgeist der Gesellschaft angepasst. "Seit kurzem bieten wir eine Onlineberatung an. Damit können sich Betroffene erst mal anonym an uns wenden", erzählt Markus Bentele, Pressesprecher des Caritasverbandes. In Einzel- oder Gruppenchats können Kunden ihre Fragen stellen. Bei spezielleren Fragen können die Betroffenen aber immer noch das direkte Gespräch in der Caritas suchen.

    Stark einschränken musste sich der Verband bei den Ein-Euro- beziehungsweise Zusatzjobs. Der Bundesrechnungshof hat im vergangenen Jahr festgestellt, dass viele Zusatzjobs die Förderungsvoraussetzungen nicht erfüllen. Deshalb konnte die Caritas mit großem Bedauern nicht so vielen Langzeitsarbeitslosen helfen wieder einen Platz auf dem Arbeitsmarkt zu finden.

    Caritas beklagt Fachkräftemangel

    Auch in Sachen Zivildienstleistende spürte die Caritas einen deutlichen Rückgang: "Leider haben viele junge Männer keinen Draht mehr zum Sozialen", bedauert Christian Pflaum, zweiter Vorstand bei der Caritas Karlsruhe. Durch den Wegfall der Wehrpflicht und damit auch mit dem Zivildienst, fehlen in der Einrichtung einfach die jungen Arbeits- und Fachkräfte. Zwar werde durch den Bundesfreiwilligendienst einiges aufgefangen, dennoch werde aktuell die "Hauptlast von den fest angestellten Mitarbeitern" getragen. Momentan arbeiten neun junge Menschen im Bundesfreiwilligendienst und zwei im Rahmen des freiwilligen sozialen Jahr bei der Einrichtung.

    Der Verband bemühe sich ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. "Der Schlüssel für Qualität sind unsere Mitarbeiter", deshalb wolle man auch entsprechend entlohnen. "Obwohl man Arbeitnehmer in Pflegeberufen nie entsprechend ihrer Leistung bezahlen kann", räumt Köhler ein. Die Personalkosten seien seit 2010 gestiegen. Somit ginge die Schere zwischen den Einnahmen und Ausgaben beim Verband immer weiter auseinander. Dies spiegele sich auch in den wirtschaftlichen Ergebnissen der Jahre 2010 und 2011 wieder.

    Baumaßnahmen werden aus Rücklagen bezahlt

    Die anstehenden Baumaßnahmen, wie zum Beispiel der Ersatzneubau für das Pflegeheim Sankt Bernhard in Daxlanden, werde aus Rücklagen bezahlt. Die neue Seniorenwohnanlage Sankt Valentin wird wohl, "so Gott will", im Sommer 2013 in Betrieb gehen können. Diese solle aber nicht nur für ältere Menschen eine Begegnungsstätte sein, sondern auch ein Beratungszentrum für Jung und Alt werden.

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