"Eine finanzielle Förderung durch die Aktion Mensch macht es uns möglich, den Freiwilligendienst auszuweiten und auch neue Einsatzstellen aufzunehmen", berichtet Projektleiterin Martina Maier-Luck. Die Erfahrungen der bisherigen Teilnehmer zeigen nach ihrer Einschätzung, dass die flexible und kurzfristige Form dieses Freiwilligendienstes insbesondere für junge Leute in Überbrückungs- und Orientierungszeiten interessant ist.
Mitarbeiten in der Altenpflege oder im Kindergarten
So hat Lena Ellison, die im Altenpflegezentrum St. Anna mitarbeitet, ihre Mitarbeit bei "engagiert plus" genutzt, um sich darüber klar zu werden, ob der Beruf der Altenpflegerin für sie in Frage kommt. "Diese Zeit hat mir viel gebracht", betont die Sechzehnjährige, die jetzt ihren Hauptschulabschluss wiederholen will, um anschließend an einer zweijährigen Realschule für Sozialwesen die Voraussetzung für eine Alten- oder Krankenpflegeausbildung zu erwerben. Ihr Arbeitsalltag im Pflegeheim bestand darin, den älteren Menschen beim Aufstehen, Waschen und Ankleiden zu helfen, aber auch sich einfach mal zu jemandem hinzusetzen und zu reden. "Hier wird deutlich, dass die Freiwilligen keine ausgebildeten Fachkräfte ersetzen, sondern ergänzende Tätigkeiten wahrnehmen", betont Projektleiterin Maier-Luck.
Christian Kern überbrückt die Zeit bis zum Ausbildungsbeginn - und zwar sinnvoll (Foto: pr) |
Ergänzend zum eigentlichen Personal ist auch Christian Kern im Kindergarten St. Valentin in Daxlanden tätig. Er begleitet vor allem ein dreijähriges Mädchen mit Down-Syndrom bei der Integration in den Kindergarten. Nach einem abgebrochenen Studium wollte Kern die Zeit bis zum Beginn einer Erzieher-Ausbildung sinnvoll überbrücken. "Der Freiwilligendienst hat mich darin bestärkt, diesen Weg zu gehen", stellt er fest. Zu seinen Aufgaben gehört es nicht nur, das behinderte Kind bei alltäglichen Verrichtungen, wie Toilettengang und Waschen zu unterstützen, sondern er lernt auch den gesamten Arbeitsalltag der Kindergarten-Erzieher/innen kennen.
Teinehmer bekommen "Taschengeld" und sind sozialversichert
Neben diesen positiven Erfahrungen bekommen die Teilnehmer von "engagiert plus" ein Taschengeld von 200 Euro monatlich, eine Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr und sind sozialversichert. Die Mitarbeiter in den Einrichtungen begleiten den Einsatz der jungen Leute. Projektleiterin Martina Maier-Luck unterstützt sie mit Angeboten zum Erfahrungsaustausch und zur persönlichen Weiterbildung. Am Ende gibt es neben einer Teilnahmebestätigung auch ein qualifiziertes Zeugnis der Einsatzstelle, das für künftige Bewerbungen hilfreich sein kann.
Nähere Informationen zum Freiwilligendienst "engagiert plus" gibt es beim Caritasverband Karlsruhe e.V. unter der Telefonnummer 0721/9124329 oder per E-Mail an m.maier-luck@caritas-karlsruhe.de. Während der "Karlsruher Freiwilligenwoche" vom 24. bis 18. Juli besteht darüber hinaus für Interessenten die Möglichkeit, einen "Schnuppertag" zu absolvieren.