CDU Kreisverband: "Die CDU Karlsruhe lehnt eine Freigabe von Cannabis aus verschiedenen Gründen ab. Wir halten konsequent am Ziel eines suchtfreien Lebens fest und sind gegen Verharmlosung, Liberalisierung und Legalisierung illegaler Drogen, weil der erleichterte Zugang zu Drogen erst recht zum Konsum verleitet. Forderungen nach Drogenfreigabe sind daher keine verantwortliche Alternative zur Suchthilfe. [...]
Die Bekämpfung von Drogen darf sich aber nicht nur auf die illegalen und sogenannten harten Drogen reduzieren. Eine zunehmende drogenpolitische Herausforderung ist der Kampf gegen die legalen Drogen Alkohol und Tabak sowie gegen den stets als 'weiche' Droge bezeichneten Cannabis.
Die gesellschaftliche Bewertung entwickelt sich hier konträr: Während der Tabak- und Alkoholkonsum immer restriktiveren Handhabungen unterliegt, wird Cannabiskonsum stärker als früher toleriert. Doch Cannabis ist und bleibt eine der Einstiegsdrogen und wissenschaftliche Erkenntnisse besagen, dass bereits durch geringen Konsum hirnorganische Veränderungsprozesse in Gang gesetzt würden. Auf diesem Feld müssen wir gegensteuern, damit wir in Zukunft kein neues Drogenproblem bekommen."
SPD-Kreisverband: "Das gesundheitliche Gefährdungspotential durch regelmäßigen und intensiven Cannabis-Konsum darf weder unterschätzt noch bagatellisiert werden. Richtig ist aber auch, dass die strafrechtlichen Folgen von geringfügigem Cannabis-Konsum nicht den Lebensweg von jungen Menschen zerstören dürfen. Deshalb setzt sich die SPD Karlsruhe sowohl für eine Entkriminalisierung der Cannabis-Konsumenten als auch eine aktive Drogenprävention ein."
Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Karlsruhe: "Wir Grünen setzen uns in Sachen Cannabiskonsum für einen verantwortungsvollen Diskurs statt ideologischer Scheuklappen ein. Dabei stehen wir unter anderem für einen wirkungsvollen Jugend- und Gesundheitsschutz, was aus unserer Sicht nur in einem regulierten Markt möglich ist: Ein regulierter Markt bedeutet an dieser Stelle die Schutzpflicht für den Einzelnen, insbesondere minderjährige Jugendliche, ernst nehmen und gleichzeitig Freiheit für den erwachsenen Konsumenten ermöglichen. Die Entscheidung über den Konsum liegt in der persönlichen Freiheit der/des einzelnen Erwachsenen."
FDP Fraktion Karlsruhe: "Jede Gesellschaft hat ihre Suchtmittel, mit denen sie umgeht. In unserer Kultur sind es traditionell Alkohol und Nikotin. In anderen Kulturen ist es Opium oder eben auch Cannabis. Wir haben genug damit zu tun, uns und unsere Kinder in Gebrauch und Missbrauch von Alkohol und Nikotin zu üben. Deshalb ist die FDP Karlsruhe dagegen, auch noch den Gebrauch von Cannabis frei zu geben."
Freie Wähler, Jürgen Wenzel: "Cannabis sehen wir ebenso kritisch wie Alkohol und Rauchen an, wenn es um den Aspekt der Abhängigkeit geht. Können uns aber vorstellen, gerade im Hinblick auf die nachgewiesene medizinische Wirksamkeit in der Schmerztherapie, eine Freigabe ab der Volljährigkeit mit entsprechender Aufklärung, wie dies derzeit in einigen US-Amerikanischen Bundesstaaten praktiziert wird."
Piraten Partei Karlsruhe:"Die Karlsruher Piraten stehen hinter einer Legalisierung von Cannabis und dessen Cannabis Konsum zusammen mit einer geregelten Abgabe an Volljährige, zum Beispiel in Apotheken. Die Vorteile wie Entkriminalisierung, kontrollierte Qualität des Produkts Cannabis, Entlastung der Polizei und Justiz überwiegen die negativen Auswirkungen bei weitem. Die gesundheitlichen und anderen Risiken von Cannabis sind vergleichbar mit denen anderer legalen Drogen wie Nikotin oder Alkohol. Missbrauch kann durch Aufklärung wesentlich nachhaltiger verhindert werden als durch Verbote."
Alternative für Deutschland (AfD) Kreisverband Karlsruhe-Stadt: "Die AfD ist gegen eine allgemeine Legalisierung von Cannabis. Als typische Einstiegsdroge birgt ihr Konsum besonders für Jugendliche ein erhebliches Gefährdungspotential in sich, weil sie die Hemmschwelle für den Konsum auch anderer, härterer Drogen herabsetzt. Dagegen befürwortet die AfD die Nutzung von Cannabis zu medizinischen Zwecken, jedoch nur unter ärzlicher Aufsicht."
Karlsruher Liste (KAL): "Die Entscheidung über die Legalisierung von Cannabis wird vom Bundestag beschlossen. Wir in Karlsruhe müssen damit leben, egal ob verboten oder erlaubt. Die Karlsruher Liste hat als kommunalpolitische Wählervereinigung keine Position zu dieser Frage entwickelt."
Die Partei Karlsruhe, Max Braun: "Ich bin für die Freigabe von Cannabis an Erwachsene ab Vollendung des 21.Lebensjahres, da deren Körper sowie deren Psyche dann weitgehend ausgereift sind, was generelle Voraussetzung für den Konsum von Drogen sein sollte. Nicht nur die Konsumenten würden von der längst überfälligen Legalisierung und der damit verbundenen Qualitätssicherung profitieren, da sie endlich staatlich kontrollierte Ware statt extrem gesundheitsschädlicher Streckmittel von der Straße bekommen würden. Nein, auch der Staat würde bei Verabschiedung einer THC - Steuer auf seine Kosten kommen.
Es ist meines Erachtens nach reine Schikane eine harmlose Droge wie Cannabis zu verbieten, solange Drogen mit weitaus mehr Suchtpotenzial wie beispielsweise Nikotin oder Alkohol frei verkauft werden und gesundheitliche Schädigungen bis hin zum Tod in Kauf genommen werden. Außerdem bin ich der Überzeugung, dass deutlich weniger Menschen anfangen zu kiffen, wenn diese legalen Zugang dazu haben, was uns einen Blick in die Niederlande beweist. Die wenigsten Leben von Cannabis-Konsumenten werden derzeit von dem Wirkstoff der Droge ruiniert, sondern vielmehr von den Maßnahmen des Staates gegen diese!"
GfK, Friedemann Kalmbach: "Ich bin gegen ein Freigabe von Cannabis. Heutzutage hat Cannabis einen acht- bis zehnfachen höheren Wirkungsgrad als in den 70er Jahren. Ich habe schon Fälle erlebt, bei welchen sich aus dem Konsum eine Psychose entwickelt hat. Natürlich mag es stabile Persönlichkeiten geben, bei denen ein Konsum keine bleibenden Schäden hinterlässt. Allerdings lässt sich diese Differenzierung nicht vornehmen - aus diesen Gründen bin ich für ein Verbot."
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