Das "Café mit Job" verbindet einen Bereich, in dem Seminare angeboten werden und die Vermittlung von Jobs in einer räumlichen Einheit. Es ist ein Konzept der b.i.g.-Firmengruppe. Auf der Suche nach Räumlichkeiten fand man das Objekt in der Erbprinzenstraße, welches sich aber als zu groß für eine reines Vermittlungsbüro erwies. Gleichzeitig wollte man etwas Neues anbieten. So reifte die Idee, ein Café und zusätzlich einen Seminarbereich zu integrieren.
600 Einstellungen
Regierungspräsident hob in seiner Eröffnungsansprache das innovative Konzept und die zentrale Lage des Cafés hervor. Oberbürgermeister Heinz Fenrich betonte, wie wichtig es sei, in der Technologie-Region Karlsruhe die Menschen möglichst frühzeitig an Karlsruhe zu binden. Es gebe in Karlsruhe vorzügliche Ausbildungsstätten, allein acht Hochschulen auf der einen Seite und zahlreiche innovative Technologie-Unternehmen auf der anderen Seite. Beides zusammen zu bringen sei eine besondere Chance.
Die b.i.g.-Gruppe hat im letzten Jahr 600 Mitarbeiter eingestellt. Vermittelt werden Stellen werden in den beruflichen Bereichen Ingenieurplanung, Sicherheitsdienstleistungen, Facility Management und Gebäudeservice, Einrichtungsservice, Personalservice, Schulung, Aus- und Weiterbildung, sowie komplexe Dienstleistungen. Für mehrere Hundert Einstellungen müssen Tausende von Gespräche geführt werden.
Separat und doch verbunden
Im "Café mit Job" steht hierfür ein separater, aber offen zugänglicher Bereich im Hochparterre zur Verfügung. In wiederum halboffenen Kabinen können vertrauliche Beratungsgespräche geführt werden ohne sich aus der offenen Atmosphäre des Cafés entfernen zu müssen. Im darunter liegenden Tiefparterre ist Raum für die wöchentlich geplanten ein bis zwei Seminare. Beides ist direkt aus dem zur Straßenseite liegenden ebenerdigen Café-Bereich aus zugänglich.
Überhaupt ist die Architektur ein Erlebnis. Sie macht das innovative Konzept erst unmittelbar anschaulich. Schöpfer ist Matthias Brennfleck vom Karlsruher Büro "Volksbau Architekten". Er vermochte einen insgesamt einheitlich wirkenden Raum zu schaffen, bei gleichzeitig großer Detailfreude und hoher Differenzierung der verschiedenen Aufgabenbereiche Café, Beratung und Seminar. Beispielsweise ist die Farbe Rot verbindendes Element, ebenso die einheitliche Form der sichtbaren Stahlträger oder die Beleuchtungselemente in den drei Bereichen. Sie korrespondieren durch unterschiedliche geometrische Grundformen: Linie (Café), Kreis (Beratung) und Fläche (Seminar).
Stimmungsvolles Ambiente im Hightech-Raum
Auf der anderen Seite sind die Bereiche behutsam unterschieden. So ist der Beratungsbereich optisch durch einen anderen Boden unterschieden, der auch akustisch dämpfend wirkt. Der Seminarbereich ist durch sich öffnende Rundungen der Wände gekennzeichnet, die die Assoziation einer Versammlung weckt.
Mit der Architektur ist auch die gesamte Innenausstattung einschließlich der Beleuchtung von Brennfleck im Büro Volksbau Architekten entwickelt. Die Beleuchtung ist interaktiv für jedes Element einzeln schaltbar. "Hier ist Hightech verbaut", meint Brennfleck. Allein zehn Kilometer Kabel sind verlegt.
Sich wandelnder Raumeindruck
Einzelne Elemente der Inneneinrichtung wurden von Studenten der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe entwickelt, beispielsweise ein zusammenklappbares rote Sofa. Ausgewählt wurden die Studenten durch einen Ideen-Wettbewerb zu diesem Projekt. Zwar wurden ihre Entwürfe nicht ausgeführt. Aber die Wettbewerbsgewinner erhielten die Möglichkeit, im Rahmen eines Praktikums bei den Volksbau Architekten bei der Verwirklichung des Projektes mitzuarbeiten.
Immer wieder ergeben sich aus einem anderen Blickwinkel neue und überraschende Perspektiven. Stets aufs Neue findet man ein gelungenes Detail, einen interessanten Einblick in eine andere Raumebene, einen veränderten Gesamteindruck. "Besuchen Sie das Café zu verschiedenen Tageszeiten und Beleuchtungssituationen . Sie werden einen jeweils andersartigen Raumeindruck erleben", rät Brennfleck.
Karlsruhe