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Karlsruhe: Bunter und noch viel mehr

Karlsruhe

Bunter und noch viel mehr

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    Nach 100 Tagen neuer Leitung des Stadtbauamts wurde es Zeit für eine erste Bilanz. Lädt das Stadtplanungsamt zum Gespräch, könnte man eigentlich unendlich lange Zahlen, Vermessungs- und Baupläne vermuten. Das Gegenteil bewies jedoch ein Pressegespräch am gestrigen Mittwoch: Ringler plant Großes mit Karlsruhe. Bei dem Gespräch im Karlsruher Rathaus wurden nicht nur die 100 ersten Tage rückblickend betrachtet, sondern auch die Karlsruher Stadtplanung im Hinblick auf die demografische Entwicklung und die ökonomischen Rahmenbedingungen beleuchtet.

    Eidenmüller: Stadtplanung keine runde Sache

    Als neuer Amtsleiter übernahm Ringler zentrale Aufgaben der Amtsleitung und nach Auffassung Eidenmüllers "eine besonders vornehme Aufgabe in der Stadtverwaltung". Zusammen mit Bürgermeister Eidenmüller arbeiten beide als Team für die Stadtgestaltung. Nach Informationen Eidenmüllers regt sich jede Menge im Stadtplanungsamt: "Wir arbeiten am Stadtumbau." Außerdem fügte er weiter hinzu, dass der Umbau einer Stadt nie aufhöre. In Bezug auf die weitere städtische Entwicklung Karlsruhes müsse die gedankliche Planung 30 Jahre vorausgeahnt und geplant werden. Die Stadt Karlsruhe solle zukünftig Platz für alle Lebensgestaltungen bieten. Verglichen mit Europa als Treffpunkt unterschiedlichster Orientierungen und Religionen soll auch die Fächerstadt ein friedliches Forum multikultureller Verschmelzung werden.

    Ringler sieht in diesen zukunftsträchtigen Visionen jedoch auch Schwierigkeiten: Es dürfte schwer werden, die verschiedenen Lebensstile der Bewohner und deren Ansprüche an die Stadt umzusetzen. "Der Konsens über die Stadt" könnte dabei verloren gehen, befürchtet Ringler. Uneinigkeit in der Einigkeit zeigen seit längerer Zeit die Verkaufsstände der Kaiserstraße, die das Stadtbild in den Augen der Planer negativ beeinträchtigen. Stadtplanung ist eben nicht immer "eine runde Sache", meint Eidenmüller. Die Vereinheitlichung der Ladengeschäfte wird noch eine große Aufgabe in der Verschönerung des Stadtbilds sein.

    Ideen wie Sand am Meer, Pläne in der Schublade

    Kreativpark Ost, Stadt am Rhein und Umbau Kriegsstraße sind nur wenige Trittsteine für den Masterplan 2015, die das Stadtplanungsamt legen möchte. Ideen gibt es wie Sand am Meer, verstaubte Pläne liegen unberührt in den Schubladen, die Schwierigkeit wird es sein, das richtige Zeitfenster für die Umsetzung zu finden. Eidenmüller ist stolz auf den neuen Leiter: "Er ist der richtige Mann einen Stadtentwurf im Kopf zu ordnen und umzusetzen".

    Umbau für den Fortschritt: die Kriegsstraße wird nicht mehr die Alte sein (Foto: ka-news)

    Ringler, neben seinem Amt auch Lehrbeauftragter am Institut für Regionalwissenschaft der Universität Karlsruhe, wird das äußere Stadtbild hegen und pflegen. Lediglich dadurch könne die Lebensqualität der Stadt Karlsruhe auch weiterhin bestehen bleiben. Ringler sieht die Karlsruher Stadtstruktur besonders durch ihre Gründung vorgegeben. Karlsruhe besteche vor allem durch ihre Offenheit. Er betonte, dass Karlsruhe nicht mehr nach außen erweitert werde, indes werde auf Stadtumbau und Konversionen gesetzt. Ringler zufolge gebe es eine Linie, die es weiterzuentwickeln gilt.

    Die demographische Entwicklung zeigt es schon jetzt: Die Stadtbevölkerung wird weniger, älter und bunter werden. Das "Weniger" trifft im Falle Karlsruhes nicht zu. Älter und bunter, sicherte Ringler bei dem Gespräch im Karlsruher Rathaus zu. Die Fächerstadt habe beste Chancen ihr Stadtbild weiterhin zu verbessern: nach soziologischer Auffassung sei das Heranziehen von Talenten, Toleranz und Entwicklung von Technologien äußerst vorteilhaft für die Stadtentwicklung. Faktoren, die eine Stadt wie Karlsruhe schon lange lebt. Im Zwiegespräch mit der Öffentlichkeit, dem Stadtbauforum als Plattform des Austauschs und der Einbindung der Hochschulen, insbesondere der Fakultät für Architektur werden in Zukunft Verbündete für die Stadtplanung gefunden werden. Glaubt man den Plänen für 2015 könnte Karlsruhe eine Stadt jedermanns werden.

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