Auf der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) fand sich am Montag nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit für die Einführung der Torlinientechnologie. Nur neun von 18 Erstligisten und drei Zweitligavereine stimmten dafür. Die Abstimmung fand geheim statt.
Jetzt kann man sagen: Fehlentscheidungen gehören eben zum Fußball dazu. Das bringt Emotionen, Debatten und Diskussionen. Auch heute noch sorgt das Wembley-Tor von 1966 für Gesprächsstoff. Doch muss das sein? Bei einem Spielstand von 6:1 fällt eine Fehlentscheidung vielleicht nicht weiter ins Gewicht. Sie kann für einen Verein aber auch weitreichende Folgen haben. Ein "falsches" Tor kann einen Club auf ungerechte Weise in eine sportliche und vielleicht sogar wirtschaftliche Misere stürzen. Denn ein einziges Tor kann über Meisterschaft, Pokalsieg oder Auf- und Abstieg entscheiden.
Warum verschließt sich der deutsche Fußball so vehement dem technischen Fortschritt? Es benutzt doch auch kein Mensch mehr das Telefon mit Wählscheibe, weil sich Smartphones in der heutigen Zeit doch irgendwie als nützlicher erwiesen haben. Aber nein, der deutsche Fußball will mit neuen Technologien wohl nichts zu tun haben (anders als in England oder bei der Fußball-WM). Die Vereine, Spieler und Fans in der 1. und 2. Bundesliga werden daher weiter mit Fehlentscheidungen leben müssen. Die Clubs, die gegen die Torlinientechnik gestimmt haben, sollten sich dann künftig aber auch nicht mehr lautstark über falsche Entscheidungen beschweren.
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