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Stuttgart/ Karlsruhe: BUND: Karlsuher Atomsuppe entschärft - Problem aber nicht gelöst

Stuttgart/ Karlsruhe

BUND: Karlsuher Atomsuppe entschärft - Problem aber nicht gelöst

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    (Symbolbild)
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    "Es ist gut, dass dieses äußerst gefährliche Pulverfass, das nur elf Kilometer vom Stadtzentrum Karlsruhe lagerte, etwas entschärft wurde", erklärt BUND-Landesgeschäftsführer Berthold Frieß, macht aber gleichzeitig auf die ungelöste Endlagerfrage aufmerksam. Was positiv für die Bevölkerung in der Region Karlsruhe ist, habe an anderer Stelle negative Folgen. Demnach sollen die Castorbehälter in das Zwischenlager in Lubmin an der Ostsee gebracht werden, wo sie in luftigen Hallen stehen und permanent Strahlung abgeben würden, so die Kritik.

    "Die Aufbewahrung des Atommülls in Castorbehältern ist keine Lösung sondern lediglich eine Verlagerung des Problems. Niemand weiß wo der Atommüll letztendlich hin soll. Weder in Deutschland noch sonstwo auf der Welt gibt es ein sicheres Endlager für die hochgefährlichen atomaren Hinterlassenschaften, ist sich Frieß sicher und plädiert gleichzeitig für den Ausstieg aus der Atomenergie, die er als "Irrsinn" bezeichnet.

    Mit Blick auf den bevorstehenden Abtransport der fünf WAK-Castorbehälter über den Schienenwege warnt Frieß vor einer möglichen Gefährdung der Bürger. "Die Castoren werden bereits auf den ersten Kilometern fast durch die Wohnzimmer der Bürger rollen. Auf Stadtbahngleisen soll der Atommülltransport die Wohngemeinde Eggenstein-Leopoldshafen und die westlichen Stadtteile von Karlsruhe durchqueren", so Fries. Eine unmittelbare Gefährdung der Bevölkerung könne daher nicht ausgeschlossen werden.

    Ein unrühmliches Kapitel der Verglasung der "Atomsuppe" sei zudem deren enorme Kosten, die größten Teils vom Steuerzahler getragen werden. Laut BUND seien diese von ursprünglich kalkulierten 370 Millionen Euro auf heute geschätzte 2,6 Milliarden regelrecht explodiert. Zudem werde der Abriss der Gesamtanlage mindestens bis ins Jahr 2023 dauern. Dabei seien weitere Kostensteigerungen nicht ausgeschlossen.

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