Auch die Mehrzahl der 5.000 Zuschauer in der dm-Arena sah die 22-jährige Reid vorne. Nur die Punktrichter nicht. 93:97, 97:97 und 98:94 lautete am Ende das Urteil aus Sicht der Karlsruherin. Dabei musste die 27-Jährige einige harte Treffer von ihrer Herausforderin einstecken. Diese war nach dem Kampf verständlicher Weise geknickt und vergoß die ein oder andere Träne. Immer wieder hatte Reid vorher Halmich mit ihren schnellen Kombinationen unter Druck gesetzt.
Silke Weickenmeier gewann ihren Kampf klar
Die Pfiffe gegen sie taten Halmich sichtlich weh: "Das war kein Skandalurteil. Es war aber ein enger Kampf. Ich bin kein Punktrichter, denke aber, dass das Unentschieden in Ordnung geht. Ich verstehe die Buh-Rufe nicht." Reid konnte nach dem ersten Schock schon wieder lächeln: "Das ist nun mal Boxen. Ich hoffe aber auf einen Rückkampf. Ich denke, dass ich eine gute Vorstellung abgeliefert habe und damit einige Fans hinzu gewonnen habe."
Auch Halmich zollte ihrer Gegnerin Respekt: "Sie war der erwartet schwere Brocken. Ich will auf jeden Fall auch einen Rückkampf. Das bin ich Elena schuldig." Die Karlsruherin behielt nach diesem Urteil ihren Weltmeisterschaftstitel im Fliegengewicht. Auch Silke Weickenmeier aus Speyer konnte ihren WM-Titel im Federgewicht verteidigen. Sie hatte gegen Austria Urbaez Urena aus der Dominikanischen Republik keine Probleme und gewann klar nach Punkten.
Auch Marcel Zeller gab sich keine Blöße
Dementsprechend glücklich war die 24-Jährige: "Ich danke dem tollen Publikum hier in Karlsruhe. Es war schön, dass ich hier kämpfen durfte." Auch der Karlsruher Marcel Zeller hatte gestern Abend einen Kampf. Er gewann gegen den Serben Darko Antonic klar nach Punkten. Die Stimmung in der ausverkauften dm-Arena war auch bei jedem Kampf sehr gut. Unter den Zuschauern war auch Oberbürgermeister Heinz Fenrich und Winni Schäfer.