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Karlsruhe: Büros, Läden und Gastronomie: Das plant die Stadt für den Westbahnhof

Karlsruhe

Büros, Läden und Gastronomie: Das plant die Stadt für den Westbahnhof

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    Zeppelinbrücke, Blickrichtung Grünwinkel
    Zeppelinbrücke, Blickrichtung Grünwinkel Foto: Carmele/TMC-Fotografie

    "Es geht darum den 'weißen Fleck' auf der Karlsruher Landkarte zu füllen", so Projektleiter David Reiher-Leibrich auf einer ersten Infoveranstaltung am Freitag, 23. Mai. Im Februar 2025 präsentierten vier Planungsbüros ihre Entwürfe für die Umgestaltung des Westbahnhofs und seines Umfelds. Ein Expertengremium empfahl den Entwurf von Studio Vulkan und Pool Architekten aus Zürich als Grundlage für die weitere Planung .

    WestbahnHub Areal Karlsruhe
    WestbahnHub Areal Karlsruhe Foto: Screenshot@google maps

    Warum soll der Bereich umgestaltet werden?

    Gewerbebauten, versiegelte Flächen, wenig Grün. Aufenthaltsqualität? Kaum. Die Fläche unter der Grünwinkler Brücke wirkt karg und trostlos. Barrierefreie Wege fehlen, für mobilitätseingeschränkte Menschen ist der Westbahnhof schwer erreichbar. Fuß- und Radwegeanbindungen lassen ebenfalls zu wünschen übrig.

    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Julia Wessinger

    Was ist auf dem Areal um den Westbahnhof geplant?

    Das neue Quartier "WestBahnHUB" soll sich südlich des Westbahnhofs entlang der Grünwinkler Brücke erstrecken und wird dem Sanierungsgebiet Grünwinkel zugeordnet. Ein dreiecksähnlicher Bereich, der durch die Hardeckstraße begrenzt wird und sich bis zum Areal der ehemaligen Tabakfabrik unter der Zeppelinbrücke bis zur Haltestelle Karlsruhe West fortsetzt.

    Der Gewinnerentwurf: Die Gleise des Bahnhofs West sollen über Rampen erreichbar gemacht werden.
    Der Gewinnerentwurf: Die Gleise des Bahnhofs West sollen über Rampen erreichbar gemacht werden. Foto: Marius Nann

    Die Idee: Es soll ein moderner Knotenpunkt für Verkehr, Arbeiten und Stadtleben entstehen. Mit viel Grün, offene Flächen zum Verweilen, eine neue Wartehalle direkt unter der Grünwinkler Brücke und ein markanter Gewerbebau mit bis zu 45 Metern Höhe. Dieser soll zukünftig bis zu 700 Arbeitsplätze beheimaten. 

    Was genau soll hier entstehen?

    Der Siegerentwurf des Zürcher Büros Studio Vulkan in Zusammenarbeit mit Pool Architekten sieht gleich mehrere Neuerungen rund um die Grünwinkler Brücke vor. Am auffälligsten ist das geplante Hochhaus südlich der Brücke. Zudem sollen zwei barrierefreie Rampen entstehen, die den Zugang zu den Bahnsteigen erleichtern.

    Der Gewinnerentwurf: Die Gleise des Bahnhofs West sollen über Rampen erreichbar gemacht werden.
    Der Gewinnerentwurf: Die Gleise des Bahnhofs West sollen über Rampen erreichbar gemacht werden. Foto: Marius Nann

    Ziel ist es, ein attraktives Stadtquartier mit guter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr zu schaffen – insbesondere für Arbeitgeber soll das Areal dadurch interessant werden. Die geplanten Gebäude sind in erster Linie für Büro- und Ladenflächen vorgesehen.

    Warum fiel die Wahl auf diesen Entwurf?

    Zwar ließen sich die Gesamtkosten aktuell noch nicht genau beziffern. Doch der ausgewählte Entwurf soll am günstigsten in Wartung und Reinigung sein.

    Der Gewinnerentwurf: Die Gleise des Bahnhofs West sollen über Rampen erreichbar gemacht werden.
    Der Gewinnerentwurf: Die Gleise des Bahnhofs West sollen über Rampen erreichbar gemacht werden. Foto: Marius Nann

    Gerade im Vergleich zu den anderen Konzepten, die etwa mit Brücken, Unterführungen oder Aufzügen arbeiteten, verspreche der Entwurf von Studio Vulkan eine besonders wartungsarme Umsetzung.

    Was wünschen sich die Anwohner?

    Im Stadtteil Grünwinkel scheint das Projekt insgesamt positiv aufgenommen zu werden. "Wir freuen uns, dass hier endlich etwas passiert", sagt eine Anwohnerin gegenüber ka-news.de vor Ort.

    Der vergessene Bahnhof im Karlsruher Westen soll umgebaut werden. Am 23. Mai fand hierzu eine erste Informationsveranstaltung statt.
    Der vergessene Bahnhof im Karlsruher Westen soll umgebaut werden. Am 23. Mai fand hierzu eine erste Informationsveranstaltung statt. Foto: Thomas Riedel

    Gleichzeitig hoffen viele darauf, dass die geplanten Läden und Gastronomiebetriebe auch die Nahversorgung im Viertel verbessern. "Wir brauchen hier dringend einen Bäcker oder Metzger", merkt eine weitere Bewohnerin an. Laut Heike Dederer seien solche Angebote fester Bestandteil der Planungen – genaue Zusagen über die Art der Geschäfte könne man aber derzeit noch nicht machen.

    Wie viel kostet der Umbau des Areals?

    Das Projekt wird mit öffentlichen Fördermitteln unterstützt: Vom Land Baden-Württemberg gab es 75.000 Euro aus dem Programm "Flächen gewinnen durch Innenentwicklung", vom Bund fließen rund 3,5 Millionen Euro in das Sanierungsgebiet. 

    Heike Dederer leitet die gesamte Planung des Projektes.
    Heike Dederer leitet die gesamte Planung des Projektes. Foto: Thomas Riedel

    Wann geht es mit dem Umbau los?

    Auch ein fester Starttermin für den Umbau steht noch nicht im Kalender. Die Stadt setzt auf eine modulare Umsetzung – das bedeutet: Schritt für Schritt, abhängig auch von privaten Investitionen. Erste vorbereitende Maßnahmen seien aber bereits angelaufen.

    Der erste ist bereits für den Sommer 2026 geplant: Dann soll in der ehemaligen Direktorenvilla der Tabakfabrik ein gastronomisches Angebot eröffnen. Iris Dietrich von der Karlsruher Fächer GmbH, die das Gebäude vermietet, erklärt: "Wir möchten hier mit einem ersten Pächter und einem ersten Konzept an den Start gehen." Was genau in der alten Villa entstehen soll, sei noch offen – möglicherweise müsse man anfangs auch etwas experimentieren, bis ein passendes Konzept gefunden ist.

    Bis sich erste größere Veränderungen zeigen, wird es jedoch einige Jahre dauern. Mit dem eigentlichen Baubeginn ist wohl frühestens 2030 zu rechnen.

    David Reiher-Leibrich ist der Leiter des Projektes und stellt die Pläne vor.
    David Reiher-Leibrich ist der Leiter des Projektes und stellt die Pläne vor. Foto: Thomas Riedel
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