Am Sonntag, 8. April, wird in Weingarten (Baden) ein neuer Bürgermeister gewählt. Neben dem bisherigen Amtsinhaber Eric Bänzinger, der erneut zur Wahl steht, stellten sich am Mittwochabend mit Michael Brück und Henry Östreicher, zwei der insgesamt drei Gegenkandidaten in einer öffentlichen Veranstaltung den Weingartner Bürgern vor. Die vierte im Bunde, Friedhild Miller, war nicht anwesend.
2010 wurde der 51-jährige Bänzinger mit 72 Prozent der Wählerstimmen zu Weingartens Bürgermeister ernannt. Acht Jahre später stellte sich Bänzinger als Bürgermeister der "mitmacht und präsent sei" vor. Zusätzlich erklärte Weingartens Bürgermeister, dass er zukünftig verstärkt auf den Glasfaserausbau, eine Bürger-App, mehr Parkplätze und den Ausbau von Kindergärten und Schulen sowie barrierefreien öffentlichen Raum setzen wolle.

"Protestkandidat" aus Dortmund
Dagegen rief Henry Östreicher, im Hinblick auf die hohe Verschuldung der 10.000-Einwohner-Gemeinde, zum Sparen auf. Der einzige in Weingarten lebende Kandidat erklärte, dass Weingarten mit 45 Millionen Euro Schulden die am höchsten verschuldete Gemeinde in Baden-Württemberg sei. "Wir haben pro Kopf gerechnet mehr Schulden als die Stadt Karlsruhe", so Östreicher weiter.
Der in Dortmund lebende Michael Brück äußerte sich nicht derart detailliert über zukünftige Pläne innerhalb Weingartens. Er betitelte sich selbst als "Protestkandidat", der den Bürgern eine Alternative 'Nein zu sagen' geben wolle. Mit diesem Statement begründete der 1990 geborene Rechtwissenschaftsstudent seine Bürgermeisterkandidatur in der Winzergemeinde, zu dieser ihn die Partei Die Rechte in Karlsruhe ermuntert habe.
"Schreiben Sie Geschichte"
"Als Bürgermeister muss man eine klare Position beziehen können, dass man Mal 'Nein' sagt, wenn Asylbewerber den Kommunen zugewiesen werden", sagte Brück, eine Eigenschaft die er beim Amtsinhaber Bänzinger vermisse. "Immer mehr Menschen wachen auf, schauen Sie Mal ein paar Kilometer weiter, schauen Sie nach Kandel, da sehen Sie, wo ihre Asylpolitik endet, mit toten Mädchen, die Sie unter anderem durch ihre Ignoranz auf dem Gewissen haben", so Brück weiter.
Noch während der Rede von Brück verließen einige Weingartener Bürger mit dem lauten Ruf "Protest" die Räumlichkeiten, was dem Kandidaten der Partei "Die Rechte" allerdings nicht beirrte: "Wenn ich aufgräumt habe, werden Sie das Rathaus in Weingarten nicht wiedererkennen. Wählen Sie mich zum ersten rechten Bürgermeister Deutschlands und schreiben Sie damit Geschichte", beendete Brück seine Vorstellung.
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