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Karlsruhe: Bürgerforum: Das sagen die Karlsruher zum Stadion-Neubau

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Bürgerforum: Das sagen die Karlsruher zum Stadion-Neubau

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    Bürgerforum: Das sagen die Karlsruher zum Stadion-Neubau
    Bürgerforum: Das sagen die Karlsruher zum Stadion-Neubau Foto: Stadt Karlsruhe

    Bei seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause könnte der Gemeinderat am Dienstag "den Sack zu machen", wie OB Frank Mentrup vorab bei einem Termin angibt. Am Mittag hat der Oberbürgermeister den Pressevertretern bereits die Beschlussvorlage präsentiert. Rund 117 Millionen Euro sind darin für das neue Stadion veranschlagt.

    Das Projekt ist komplex, das gibt Mentrup im Vorfeld zu. "Alle notwendigen Grundlagen sind geschaffen, zahlreiche Auflagen erfüllt, viele Verhandlungen mit beteiligten Institutionen und Behörden - bis zur europäischen Ebene - erfolgreich abgeschlossen." Jetzt müsse die Entscheidung fallen.

    Bei einem Bürgerforum informiert der Oberbürgermeister die Bürger nun über den aktuellen Stand der Entwicklungen, die erarbeiteten Ergebnisse sowie die anstehende Realisierungsphase. ka-news ist vor Ort und wird live über den Vortrag, die Fragen und die Reaktionen berichten. Los geht die Informationsveranstaltung um 19 Uhr.

    Aktualisierung, 19.15 Uhr

    Oberbürgermeister Frank Mentrup eröffnet das Bürgerforum im gut gefüllten Bürgerzentrum Südwerk. Auf dem Programm steht nach der Begrüßung die Vorstellung der einzelnen Fachgebiete, die am Stadionneubau beteiligt sind. Erst dann können die anwesenden Bürger Fragen stellen.

    Gut besucht ist das Südwerk beim Bürgerforum zum neuen Fußballstadion in Karlsruhe
    Gut besucht ist das Südwerk beim Bürgerforum zum neuen Fußballstadion in Karlsruhe Foto: Florian Kaute

    Vorab betont er die Wichtigkeit des Stadion-Neubaus, aus Sicht der Sicherheit, des Verkehrs und der finanziellen Lage. So sei mit dem derzeitigen Bau die polizeilichen Genehmigung zum Spielbetrieb unter der Prämisse genehmigt, dass bald Abhilfe geschaffen werden soll. Zudem sei der Verkehr- und die Parkproblematik verbesserungswürdig. Und zuletzt kostet das Stadion die Stadt jährlich zwischen 800.000 und einer Millionen Euro. Mit einem Neubau soll in allen Punkten eine Verbesserung eintreten.

    Akualisierung, 19.35 Uhr

    Auf dem Plan steht zunächst ein Bericht zum Verkehrskonzept. Wie Birke Bronner, Stadtplanungsamt, berichtet, wurden zunächst die Ströme des Auto-, Fahrrad- und Fußgängerverkehrs analysiert. Das Ergebnis: Eine Neuordnung der VIP- und Gästeparkplätze und ein Umbau des Birkenparkplatzes. Zudem ein Umbau der Zufahrtswege und ein Parkleitsystem.

    Aktualisierung, 19.45 Uhr

    Aus Sicht der Bebauungsplaner in der Stadt spricht nichts gegen den Neubau. Auch für die Natur und die Umwelt wurden Maßnahmen ergriffen, um bedrohte Tiere vor den Baumaßnahmen zu schützen oder Ausgleichsflächen anzubieten.

    Aufwendig gestaltet sich der Grunderwerb. Die Stadt möchte auf Flächen bauen, die im Besitz des Landes sind. Allerdings sind hier die Verhandlungen nahezu abgeschlossen, berichtet der Verantwortliche Wolf-Dietrich Gierth. Sportplätze des KIT und weiterer Vereine müssen allerdings umgesiedelt werden, was aber für die Nutzer auch von Vorteil sein könnte.

    Aktualisierung, 20 Uhr

    Jetzt geht es ums Geld. Zwischen 24 und 33 Millionen sollen alleine die Infrastrukturmaßnahmen kosten. Genaue Kosten lassen sich derzeit noch nicht beziffern, da vieles abhänig vom Neubau selbst ist, dessen Pläne noch nicht vorliegen.

    Aktualisierung, 20.16 Uhr

    Andreas Ringle, Hochbauamt, erläutert, welche Rahmendaten das neue Stadion haben soll. 35.000 Zuschauer, Sicherheit gemäß des Stadionhandbuchs der DFL und des DFB sowie mehr Komfort. Alle Plätze sollen überdacht sein, an den 22 Kiosken soll künftig bargeldloses Zahlen angewendet werden. Wie Ringle betont, habe der Karlsruher SC als künftiger Hauptpächter, bei den Planungen seine Wünsche und Vorstellungen äußern können. Das Ziel ist es, das Stadion selbst für 71,1 Millionen Euro zu bauen.

    Wie geht es jetzt hier weiter? Im Idealfall startet Ende Juli die Bieterphase für die Baubewerber. Dieser Vergabeprozess, inklusive Prüfung und Verhandlungen, könnte in einem Jahr, also Ende Juli 2017 fertig sein. Da in den Tribünen Fledermauskolonien lebt, können die Tribünen nur im Winter abgebrochen werden. Also die Haupttribüne frühestens im Winter 17/18, die Gegengerade frühestens im darauf folgenden Winter. Verschiebt sich das Vergabeverfahren, verschiebt sich daher der Bau um mindestens ein Jahr.

    Aktualisierung, 20.42 Uhr

    Der Stadtkämmerer Torsten Dollinger fasst nochmal die Zahlen zusammen: Die Gesamtinvestition beträgt 113,97 Millionen Euro. Abzüglich der Infrastrukturkosten und eines Landeszuschusses, müssen 74 Millionen investiert werden. Dieser Darlehn der Stadt soll eine Laufzeit von 33 Jahren haben.

    Die Rückzahlung soll durch den KSC unter anderem durch die Pacht geschehen. Vorgesehen sind pro Jahr 1,5 Millionen in der 2. Bundesliga. In der ersten Spielklasse sollen es 3,5 Millionen sein. Im Fall eines Aufstiegs werden zudem nochmal 500.000 Euro fällig.

    Frank Mentrup
    Frank Mentrup Foto: Florian Kaute

    Nun sind alle Fachgebiete zu Wort gekommen. OB Frank Mentrup fasst die Ergebnisse zusammen und gibt einen Ausblick auf den Entscheidungsprozess im Gemeinderat. Es folgen die Fragen der Zuhörer.

    Aktualisierung, 21.00 Uhr

    Der erste Zuhörer möchte wissen, warum kein KSC-Vertreter zu Wort kam. Dies wurde mit dem Hinweis beantwortet, dass sich die Führung derzeit mit der Mannschaft im Trainingslager befinde. Zudem sei die Planung derzeit in der Hand der Stadt als Bauherrin des Stadion, dessen Ergebnis hier präsentiert wurde.

    Aktualisierung, 21.10 Uhr

    Warum wird der KSC nicht mehr eingebunden? Mentrup bittet hierbei um das Vertrauen der Zuhörer, aber auch des Vereins, dass das Projekt im Rahmen des möglichen umgesetzt werde. Der KSC müsse akzeptieren, dass die Stadt das finanzielle Risiko trage und daher auch die Vertragsverhandlungen führe.

    Ein Vertreter der Supporters ergreift das Wort: Aus Sicht des Fanclubs sei das eine der letzten Chancen für ein neues Stadion in Karlsruhe. Für diese Aussage bekommt er viel Applaus vom Publikum. Er bittet darum, dass diese Planungen nicht an ungeklärten Details scheitern dürfen, sondern, dass beide Seiten aufeinander zugehen sollen.

    Aktualisierung, 21.15 Uhr

    Ein Zuhörer möchte wissen, wie der KSC, der seiner Schätzung zufolge fünf bis sechs Millionen Euro an Ticketeinnahmen hat, 3,5 Millionen Euro Pacht aufbringen soll. Mentrup weißt in diesem Zusammenhang darauf hin, dass ein Verein vor allem mit der Hospitality Geld einnehmen soll. Dieser Bereich wäre in einem neuem Stadion von einer größeren Bedeutung.

    Zudem steht aus Sicht von Mentrup ein "Nein" des KSC zu den Plänen der Stadt außer Frage. Er bescheinigt der Stadt, aber auch dem Verein, ein Interesse, dass in Karlsruhe der Fußball zukunftsfähig werden soll. Und dies sei nur mit einem neuen Stadion möglich.

    Aktualisierung, 21.25 Uhr

    Weiterhin steht das Geld im Mittelpunkt. Eine Möglichkeit, dass der Zuschuss des Landes, welcher 11 Millionen Euro beträgt, erhöht wird, schließt Mentrup aus. Ein weiterer Zuhörer meint aus Freiburg zu wissen, dass dort die staatliche Brauerei Rothaus Geld investiert. Doch hierbei handle es sich laut Mentrup nicht um einen staatlichen Zuschuss als solcher, sondern um ein Sponsoring.

    Aktualisierung, 21. 30 Uhr

    Warum habe man nicht schon längst mit den Infrastrukturmaßnahmen begonnen, um so für einen Investor für einen Stadionneubau ein Zeichen zu setzen? Hier sieht Mentrup keinen Sinn, da diese Maßnahmen von einem Neubau abhängig sind.

    Aktualisierung, 21.32 Uhr

    Immer wieder kommt die Frage auf, warum heute kein offizieller Vertreter des Vereins anwesend ist. Hier wird darauf hingewiesen, dass sich die Verantwortlichen mit der Mannschaft zum Trainingslager befinden. Außerdem sei dieses Bürgerforum eine Veranstaltung der Stadt, die die Entscheidung des Gemeinderats am Dienstag transparent anzeigen wollen.

    Aktualsierung, 21.41 Uhr

    Die letzten Fragen: Die Haupttribüne soll zuerst abgerissen werden, obwohl es der neuste Bau ist. Doch da dort die Hospitality-Einnahmen erwirtschaftet werden, sei es der Wunsch des KSC, dass dieser Teil zuerst gebaut wird.

    Die kompletten Einnahmen aus dem Verkauf des Namensrechts am Stadion gehen auf das Konto der Stadt. Weil der Verein diesen Namen medial transportiert, wolle ein Zuhörer eine Teilung dieser Einnahmen. Doch dies lehnt Mentrup ab, weil er die Kontrolle über den Namen des Gebäudes, welches in städtischen Eigentum ist, haben möchte.

    Aktualisierung, 21.45 Uhr

    Damit ist das Bürgerforum geschlossen.

    Die gesamte Präsentation, die beim Bürgerforum gezeigt wurde, ist ab Samstag hier zu finden.

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