Die Bewohner sträuben sich wegen der steigenden Lärm-, Abgas- und Feinstaub-Belastung gegen den zusätzlichen Fernverkehr, zumal die Straße wahrscheinlich direkt am örtlichen Schwimmbad und am Abenteuerspielplatz vorbei führen wird. Ihnen wäre eine Umgehungsstraße im Norden von Weingarten lieber. Sie wollen zunächst einmal ein neues Verkehrskonzept, bei dessen Planung sie mit einbezogen werden.
Bürgerinitiative beklagt nicht gehaltene Versprechen
"Abwegig" seien die Forderungen der Bürgerinitiative, so Scholz gegenüber ka-news. Er unterstütze sie in keiner Weise. Die Gemeinde plane die Umgehungsstraße schon seit vielen Jahren. Die Anwohner, die jetzt plötzlich Forderungen stellten, seien erst vor ein paar Monaten oder Jahren hergezogen. Sie hätten doch gewusst, wo sie hinziehen. "Da hätten sie auch fortbleiben können", argumentiert Scholz.
Joachim Merkel, Pressebeauftragter der Bürgerinitiative, wirft Scholz vor, sich vor dem Ende seiner Amtszeit noch ein Denkmal setzen zu wollen. Es hätte weitere planerische Möglichkeiten gegeben, die aber kostenmäßig nie mit der von Scholz favorisierten jetzt verfolgten Lösung verglichen worden seien. Dazu komme, dass Scholz den Bürgern vor einem Jahr noch Transparenz in der Planung und Einblick in die Vorabentwürfe versprochen habe. Dieses Versprechen habe er aber nicht gehalten. Einblick konnten sich die Bürger schließlich nur auf inoffiziellem Weg beschaffen.
Demnächst wird die Unterschriftenliste an den Zuständigen bei der Bahn, das Regierungspräsidium, und verschiedene Politiker weitergeleitet. Die Ergebnisse bleiben abzuwarten.