Seit 2000 ist das 1967 gebaute Haus der Begegnung in städtischer Trägerschaft und ein wichtiger Treffpunkt verschiedener Gruppen und Generationen. Der Gemeinderat beschloss bei zwei Enthaltungen das neue Nutzungskonzept des Hauses, aus dem ein Familienzentrum, dessen Schwerpunkt weiterhin auf der Jugendarbeit liegt, werden soll. Die Chance im HdB ein Begegnungs- und Dienstleistungszentrum zu schaffen, ergibt sich daraus, dass das HdB im Sanierungsgebiet "Durlacher-/Prinz-Wilhelm-Straße" liegt und die Stadt Bruchsal in das Sanierungsprogramm "Soziale Stadt" aufgenommen wurde.
Im HdB stehen vier Etagen zur Verfügung, die für das Begegnungszentrum genutzt werden können. Im Erdgeschoss soll das bisherige Angebot der offenen Jugendarbeit beibehalten und ausgebaut werden. Ein separater Medienraum, der von allen Generationen genutzt werden soll, ist geplant. Beim Eingang sollen zentrale Anlaufstellen und Büros für die städtischen Mitarbeiter eingerichtet werden. Der große Turnraum wird auch künftig vom Kindergarten St. Elisabeth und verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen genutzt.
Familienfreundliche Betreuung und Beratung auf vier Etagen
Im Obergeschoss soll sich alles um Beratung drehen: Sozialer Dienst der Stadt, Beraterladen der Caritas, Raum für Ehrenamt wie Mach-mit-Büro und NAIS (Neues Altern in der Stadt). Im ersten Untergeschoss ist die Kinderbetreuung angesiedelt. Mehrzweckräume können mit einem entsprechenden Belegungsplan von unterschiedlichen Nutzern in Anspruch genommen werden, wobei vorrangig dem Kreisjugendring ein Raum zur Verfügung gestellt bekommen soll.
Im zweiten Untergeschoss sind Büroräume für den Tageselternverein und die AWO vorgesehen. Die Werkstatt kann für das Ferienprogramm, vom Kindergarten sowie vom Hausmeister genutzt werden. Damit kann das neue Familienzentrum Mittelpunkt eines vernetzten Systems sowohl im Quartier der sozialen Stadt als auch für die Gesamtstadt werden. Das HdB wird geprägt durch ein Miteinander von Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen sowie einer Vielzahl von Nutzern unter städtischer Leitung.
3,2 Millionen Euro Baukosten
Auf der Grundlage des vorläufigen Nutzungskonzepts wurde der Architekt mit der Planung beauftragt. Die ersten Ausschreibungen sollen im Frühjahr veröffentlicht werden, so dass mit den Umbauarbeiten nach der Sommerpause begonnen werden könnte. Um den Betrieb im HdB aufrecht zu erhalten, sollen die verschiedenen Arbeiten in Abschnitten ausgeführt werden. Dennoch wird es während der Bauzeit zu Nutzungseinschränkungen kommen. Die Stadt hat zwischenzeitlich ein Nachbargrundstück erworben, um dort den Parkplatz auszudehnen und auf der Ebene des ersten Untergeschosses einen Spielplatz für die Kinderbetreuung zu schaffen.
Da die Sanierung innerhalb des Projekts Soziale Stadt gefördert wird, sind die Modernisierungskosten zu 60 Prozent förderfähig. Hieraus erhält die Stadt Bruchsal Bundes- und Landesfinanzhilfen, so dass von den Gesamtkosten 36 Prozent durch Finanzhilfen gedeckt sind. Der effektive Eigenanteil der Stadt beträgt 64 Prozent. In konkreten Zahlen: erwartete Baukosten 3,2 Millionen Euro, Anteil der Finanzhilfen 1,2 Millionen Euro, effektiver Eigenanteil der Stadt 2,05 Millionen Euro. Die Stadtverwaltung hat in Absprache mit dem Wirtschaftsministerium und dem Regierungspräsidium für das HdB einen Antrag auf Aufnahme in das Bund-Länder-Programm Infrastrukturpakt zur sozialen Infrastruktur (IVP) gestellt.