Weltweit gibt es jährlich ungefähr 70 menschliche Todesfälle durch Quallengift. Bei geringster Berührung schleudern die Tiere winzige Harpunen ab, die dem Opfer ein lähmendes Gift injizieren. So fangen sie ihre Beute, bereiten aber auch Badegästen brennende Schmerzen.
Quallen gehören zum Stamm der Nesseltiere, auch Cnidarien genannt. Die gallertartigen Tiere bestehen zu 99 Prozent aus Wasser. ka-news stellt Ihnen die häufigsten Arten vor.
Tödliche Polypenkolonie
Am meisten hüten sollten sich Badegäste vor der Portugiesischen Galeere, die keine Qualle im eigentliche Sinne ist, sondern aus einer Kolonie von Polypen besteht. Sie wird zu den sogenannten Staatsquallen gezählt. Hauptsächlich ist die Portugiesische Galeere im Pazifischen Ozean anzutreffen, daneben auch im Atlantik. Außerdem traten bereits mehrere Quallen dieser Art im Mittelmeer auf. Bei Berührung mit den hochgiftigen Tentakeln kann es bis zum Atem- und Herzstillstand kommen.
Ebenfalls zum Tode führen kann das Gift der Würfelquallen, wie zum Beispiel das der sogenannten Seewespe. Die Würfelquallen sind weit verbreitet, es finden sich Exemplare im Indischen, Pazifischen und Atlantischen Ozean sowie einige Arten im Mittelmeer.
Die Gelbe Haarqualle ist besser bekannt unter ihrem umgangsprachlichen Namen "Feuerqualle". Den Spitznamen muss sie sich allerdings mit der Leuchtqualle teilen. Erstere ist vor allem im Atlantik zu Hause, daneben manchmal auch in der Nord- und der westlichen Ostsee zu sehen, seltener im Mittelmeer. Die Leuchtqualle ist im Mittelmeer beheimatet.
Ungefährliche Mitschwimmer
Ihrem Aussehen zu verdanken hat die Wurzelmundqualle ihren Spitznamen "Blumenkohlqualle". Ihre Nesselzellen sind für den Menschen weitgehend ungefährlich, es können bei Berührung aber leichte Hautirritationen entstehen. Die Wurzelmundqualle ist nur selten im Mittelmeer zu finden, an der Nordsee gelegentlich aufgrund der Strömung. Beheimatet ist sie im Atlantik.
An nahezu allen Badestränden anzutreffen ist die Ohrenqualle. Sie ist auch die häufigste Quallenart in den Ostseegewässern. Zwar verfügt die Qualle auch über Nesselgift, dieses kann Menschen jedoch nicht gefährlich werden. Die in der Nord- und Ostsee vorkommende Seestachelbeere ist ebenfalls vollkommen ungefährlich.
Kein allgemeiner Trend im Vorkommen
Allgemein gibt es keinen Trend bei der Quallenhäufigkeit an Badestränden. Von Jahr zu Jahr ist das Aufkommen unterschiedlich. Faktoren wie die Witterungsbedingungen, Windrichtungen und Strömungen spielen dabei eine Rolle.
Zum Massenauftreten von Quallen kommt es durch wärmeres Wasser und Überfischung. Natürliche Feinde der Quallen wie Thunfische und Meeresschildkröten fallen dem Menschen zum Opfer. Außerdem fressen die Quallen selbst Fischeier und -larven und reduzieren so den Fischbestand.
Süßwasser nach Quallenattacke tabu
Wird ein Badegast Opfer einer Nesselattacke, lautet die erste Regel: Ruhe bewahren! Der Beteiligte sollte schnellstmöglich das Wasser verlassen. An Land können Maßnahmen zur Ersten Hilfe getroffen werden.
Auf keinen Fall sollte die Haut mit Süßwasser in Kontakt kommen, da sonst die noch an der Haut haftenden intakten Nesselkapseln platzen. Besser hilft Rasierschaum, der nach dem Trocknen mit einem stumpfen Gegenstand abgeschabt werden kann. Bei größeren Verbrennungen sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden.