Wie die Polizei mitteilt, war zunächst kurz nach 0.30 Uhr ein Feuer im Treppenaufgang der Frauenunterkunft gemeldet worden. Die hatte der dort eingesetzten Sicherheitsdienst entdeckt. Ein mit Bettzeug und Schaumstoff gefüllter Plastiksack war durch Unbekannte offenbar vorsätzlich angezündet worden.
Erster Brand konnte selbst gelöscht werden
Allerdings konnte das Feuer bis zum Eintreffen der alarmierten Feuerwehr durch Bewohner und den Sicherheitsdienst selbst wieder gelöscht werden. Noch während der hierzu in Angriff genommenen polizeilichen Ermittlungen meldeten Bewohner aus der Männerunterkunft ein weiteres, vorsätzlich gelegtes Feuer in einem unbewohnten Zimmer im dritten Obergeschoss.
Die mit insgesamt 24 Kräften vor Ort geeilte Berufsfeuerwehr räumte mit Unterstützung weiterer neun Wehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Durlach vorsorglich komplett die mit rund 500 Personen bewohnte Männerunterkunft. Über die Drehleiter wurden zwei Personen gerettet, die anderen Bewohner des Stockwerks konnten ihre Zimmer nicht verlassen, waren aber nicht unmittelbar bedroht. Das restliche Gebäude wurde geräumt.
Brandursache: Matratze angezündet
Unterdessen gelang es der Feuerwehr rasch, die Flammen in dem mit drei Etagenbetten und einem Schrank bestückten Zimmer zu ersticken, zumal sich noch ein Löschfahrzeug nach dem vorherigen Feuer in der Nähe befand. Als Brandausbruchstelle war eine schwer entflammbare Matratze auszumachen. Drei der dort untergebrachten Personen trugen Rauchgasvergiftungen davon. Zwei kamen zur Beobachtung vorsorglich in ein Krankenhaus.
Alle Bewohner konnten anschließend wieder in ihre Zimmer zurück. Den insgesamt bei beiden Bränden entstandenen Sachschaden schätzt die Kripo auf etwa 4.000 Euro. Derzeit dauern die Ermittlungen der Kriminalpolizei nach dem oder den unbekannten Brandlegern noch an.
Bereits zu Beginn der Woche vermeldete die Polizei mehrere Vorfälle im Asylbewerberheim in Rheinstetten: Hier ermittelt die Kriminalpolizei bezüglich mehrerer Schüsse aus einer Schreckschusspistole, einem mit fünf Liter Diesel gefüllten Kanister sowie ausländerfeindlicher Parolen, welche nachts aus Fahrzeugen in der dortigen Zufahrt gegrölt worden sind.