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Mainz: 75 Millionen zusätzliche Impfdosen von Biontech - 40 Millionen von Astrazeneca

Mainz

75 Millionen zusätzliche Impfdosen von Biontech - 40 Millionen von Astrazeneca

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    Eine Corona-Schutzimpfung mit dem Wirkstoff von Biontech/Pfizer wird im Impfzentrum Frankfurt (Oder) vorbereitet.
    Eine Corona-Schutzimpfung mit dem Wirkstoff von Biontech/Pfizer wird im Impfzentrum Frankfurt (Oder) vorbereitet. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

    Der Impfstoffhersteller Biontech kann nach eigenen Angaben im zweiten Quartal möglicherweise bis zu 75 Millionen zusätzliche Dosen seines Vakzins an die Europäische Union ausliefern.

    Das teilte das Mainzer Unternehmen am Montagmorgen mit - wenige Stunden vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern.

    "Wir arbeiten weiterhin an der Erhöhung der Lieferungen ab der Woche vom 15. Februar, um die vertraglich festgelegte Lieferung der vollen Menge an Impfstoffdosen im ersten Quartal sicherzustellen", wird Biontech-Finanzvorstand Sierk Poetting in der Mitteilung zitiert.

    "Außerdem könnten wir im zweiten Quartal bis zu 75 Millionen Dosen mehr an die Europäische Union ausliefern."

    Gipfeltreffen mit Pharmabranche

    Weil die Kritik am schleppenden Impfstart, den Lieferschwierigkeiten einzelner Hersteller und den Problemen bei der Terminvergabe nicht abreißt, will Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Montag mit den Ministerpräsidenten, Bundesministern und Vertretern der Pharmabranche über die Lage beraten.

    Zahlreiche Politiker und Verbandsvertreter haben mehr Klarheit über Zeitpläne, Prioritäten für Bevölkerungsgruppen und verfügbare Impfstoffe gefordert. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) plädierte in einem Brief an Merkel für einen nationalen Impfplan.

    «Offenem wie auch verdecktem Antisemitismus müssen wir uns mit aller Entschiedenheit entgegenstellen», mahnt Kanzlerin Merkel.
    «Offenem wie auch verdecktem Antisemitismus müssen wir uns mit aller Entschiedenheit entgegenstellen», mahnt Kanzlerin Merkel. Foto: Michael Kappeler/dpa

    Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) warnte vor übertriebenen Erwartungen: "Wir können durch einen Gipfel alleine noch nicht mehr Impfstoffe produzieren", sagte er am Sonntagabend in der Talkshow "Die richtigen Fragen" auf Bild live.

    Wichtig sei, dass man zunächst ein einheitliches Bild bekomme, wo die Schwierigkeiten lägen. Die Bundesregierung könne den Ländern auch nur die Lieferdaten und -mengen nennen, die sie von den Herstellern bekomme, so Spahn.

    Astrazeneca liefert 40 Millionen statt 80 Millionen

    Der britisch-schwedische Hersteller Astrazeneca will nach EU-Angaben im ersten Quartal nun doch mehr Impfstoff an die Europäische Union liefern als angekündigt.

    Es kämen neun Millionen Dosen hinzu, also insgesamt 40 Millionen Dosen, teilte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Sonntagabend auf Twitter mit. Das ist die Hälfte der ursprünglich anvisierten Menge von 80 Millionen Dosen.

    Eine Ampulle des Corona-Impfstoffs der Universität Oxford und des Pharmakonzerns Astrazeneca.
    Eine Ampulle des Corona-Impfstoffs der Universität Oxford und des Pharmakonzerns Astrazeneca. Foto: Russell Cheyne/PA Wire/dpa

    Laut Ursula von der Leyen will Astrazeneca auch eine Woche früher mit der Lieferung beginnen als geplant. Die Firma wolle zudem ihre Produktionskapazität in Europa ausbauen. Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides sprach von einer guten Nachricht und einem guten Schritt nach vorn.

    Astrazeneca hatte vor gut einer Woche überraschend mitgeteilt, im ersten Quartal statt 80 Millionen nur 31 Millionen Dosen Impfstoff an die EU-Staaten zu liefern. Die EU reagierte empört und setzte die Firma unter Druck, die Lieferkürzung zurückzunehmen.

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat einmal mehr mit dem britischen Premier Boris Johnson telefoniert.
    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat einmal mehr mit dem britischen Premier Boris Johnson telefoniert. Foto: John Thys/AFP Pool/AP/dpa

    Das soll laut von der Leyen nun zumindest zum Teil geschehen. Der Impfstoff ist seit Freitag in der EU für Erwachsene ohne Altersbegrenzung zugelassen. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission das Mittel aber nur für Erwachsene unter 65 Jahren.

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