Laut Eckhard Maak, dem Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart, könnte es sich bei den BTV4U-Telefon-Gewinnspielen nämlich um "strafbare Werbung" handeln. Dem Anrufer werde dabei suggeriert, das für ihn eine reelle Chance besteht, um einen Preis mitzuspielen. Dabei könnten die Anrufe aber an einen Zufallsgenerator weitergeleitet worden sein. Beim Anrufer sei jedoch Einheit für Einheit abgerechnet worden. In einem Zeitraum von fünf Monaten habe BTV4U auf diese Weise über 2,9 Millionen Euro Umsatz gemacht - und das mit nur einer Telefonnummer. "Wenn die technische Auslegung so ist, dass nur jeder tausendste Anrufer überhaupt in einen Qualifizierungslauf kommt, dann ist das ein starkes Stück", meint Maak. Nun arbeiten Ermittler daran, die Abläufe dieses Anruf-Verfahrens zu rekonstruieren. Mit schnellen Ergebnissen sei dabei aber nicht zu rechnen. Denn die Staatsanwaltschaft sieht sich nicht nur den Tücken der Technik gegenüber, sondern betritt auch "Neuland, was die rechtliche Bewertung angeht".
Privatwohnungen und Firmenräume wurden durchsucht
Bestätige sich der Verdacht, so würden sich neben Hornauer noch zwei weitere Männer verantworten müssen. Denn diese leiten das Unternehmen "Regio Networks Communication GmbH&Co.KG", bei der Hornauer als Kommanditist fungiert. Sowohl in den Firmenräumen als auch in den Privatwohnungen der Drei haben nach Angaben der Staatsanwaltschaft bereits Durchsuchungen stattgefunden. "Wir arbeiten daran, das Puzzle zusammen zu setzen", meint Maak.