Fast täglich warten Fahrgäste vergebens auf ihren Anschluss. Die Aussage auf der Webseite des Verkehrsunternehmens dürfte vielen bereits bekannt vorkommen: Betriebsbedingt Ausfälle. Besonders auf Strecken wie nach Germersheim, die ohnehin schon im Normalbetrieb einen dünnen Takt aufweisen - ein Ärgernis, wie einen ka-Reporter angibt.
Wie er feststellte "leider kein einmaliges Phänomen, sondern fast schon normal." Auf Nachfrage von ka-news bestätigt ein Unternehmenssprecher, dass noch immer ein Fahrermangel bei der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) dem Verkehrsnetz zu schaffen mache.
Der AVG fehlen 39 eigene Fahrer für den planmäßigen Betrieb
Aktuell hänge dieser Mangel mit einem erhöhten Krankenstand zusammen, so der Sprecher. Zudem gebe es im Bereich der Triebfahrzeugführer der AVG noch einen Personal-Unterbestand. Als weitere Gründe werden Fortbildungen und Nachschulungen genannt.
Die AVG verfügt derzeit über einen Bestand von 340 Fahrzeugführern. "Zusätzlich werden regelmäßig rund 20 Mitarbeiter der Mannheimer Eisenbahngesellschaft eingesetzt", so Michael Krauth, Sprecher der AVG und VBK. Um alle Züge planmäßig selbst zu fahren, bräuchte die AVG allerdings 379 Fahrer. Daher bleibt den derzeitigen Angestellten nichts anders übrig, als Überstunden zu fahren.
Um den Personalbestand aufzubessern, führe man bereits seit Herbst 2014 Ausbildungskurse durch. Dadurch habe man 70 neue Mitarbeiter übernehmen können, 40 weitere befinden sich derzeit noch in der Ausbildung und werden in diesem Jahr damit fertig. Weitere Kurse würden in den nächsten Wochen starten.
Bei der VBK herrscht kein Fahrermangel
Auf den Linien der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) gebe es das Problem hingegen nicht. "Einen Mangel an Fahrern, wie er aktuell noch bei der AVG besteht, gibt es bei den VBK nicht", so Krauth weiter. Hier arbeiten aktuell 283 Tram-Bahnfahrer, 63 Kombifahrer, die in Bussen und Bahnen unterwegs sein können und 38 Aushilfskräfte.
Frühzeitig die Fahrgäste über einen Fahrausfall informieren kann der KVV nicht. "Wenn sich Triebfahrzeugführer an einem Tag frühmorgens krankmelden, kann nur am Tag direkt auf diesen Krankheitsfall und die damit verbundenen Fahrtausfälle reagiert werden", erklärt Krauth.
Auch einzelne Büroangestellte der AVG und der VBK verfügen über eine Fahrerlaubnis für Busse und Bahnen. Dieses würden im Einzelfall ebenfalls aktiviert werden. Nur in Einzelfällen könne es vorkommen, dass Fahrten aufgrund eines Schadens an einer Bahn oder infolge eines Unfalls ausfällt.