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Betreuungsgeld - ein ganz falsches Signal!

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Betreuungsgeld - ein ganz falsches Signal!

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    Betreuungsgeld - ein ganz falsches Signal!
    Betreuungsgeld - ein ganz falsches Signal! Foto: Jan Woitas/Symbolbild

    Tschüss Praxisgebühr, hallo Betreuungsgeld. Kurz vor dem Bundestagswahljahr hat die schwarz-gelbe Koalition um Angela Merkel anscheinend kalte Füße bekommen.

    Plumpe Wahlgeschenke?

    Die einen hoffen, dass der Wähler ohne die Praxisgebühr vielleicht so sehr aufatmet, dass er sich wieder geneigt sieht, mit seinem Kreuzchen einem FDP-Sturzflug entgegen zu wirken. Den anderen ist siedendheiß eingefallen, dass im Koalitionsvertrag doch eigentlich die Einführung des Betreuungsgeldes festgeschrieben war... schwuppdiwupp, nun ist beides in die Tat umgesetzt.

    Abgesehen davon, dass diese Beschlüsse in die Kategorie "plumpe Wahlgeschenke" gehören, ist einer der beiden längst überfällig, der andere unsinnig. Denn während die Republik über die Bedeutung frühkindlicher Bildung gerade für Sprösslinge aus sozial schwachen Familien oder Kinder mit Migrationshintergrund diskutiert, verabschiedet die Koaltion das diesem Denken entgegensteuernde Betreuungsgeld.

    In Zukunft werden nämlich eben jene Familien von der Förderung "profitieren", deren Kinder am dringendsten die Voraussetzungen einer Kita nötig hätten - sei es für die Sprache, für soziale Kontakte oder einfach nur für Spielgefährten, und denen das Geld zu Hause alles andere als zu Gute kommt. Dabei werden mit höchster Wahrscheinlichkeit hauptsächlich Frauen die Förderung in Anspruch nehmen - anscheinend ist man bei der CDU mit gutem Gewissen wieder in den 50er Jahren angekommen. Solche Eltern hingegen, die sich eine berufliche Pause und damit einhergehend einen Lohnverzicht zugunsten der Erziehung leisten können oder gar gönnen, brauchen die 100 beziehungsweise 150 Euro sowieso nicht. Die Herdprämie ist das falsche Signal!

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