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Rheinstetten: Bayern München lässt grüßen

Rheinstetten

Bayern München lässt grüßen

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    Durch den 7:5-Triumph (1:1, 2:2, 3:1, 1:1) über den Lokalrivalen aus dem benachbarten Kuppenheim durften die Mörscher nicht nur den 18. Titelgewinn ihrer Vereinsgeschichte feiern. Dank des Erfolgs zog der deutsche Motoball-Rekordmeister wieder mit dem FC Bayern München gleich, der ebenso viele nationale Meisterschaften erringen konnte. Das Spiel zwischen den beiden Top-Clubs wurde den Vorschusslorbeeren gerecht, mit denen es bereits vor dem Anpfiff überhäuft wurde. Und das obwohl dieser fast "vom Winde verweht" worden wäre.

    Durcheinander im Taifun-Strafraum brachte Pumas in Vorteil

    Was zunächst nämlich fehlte, war das etwa ein Kilogramm schwere Spielgerät. Ausgerechnet der Fallschirmspringer, der den Ball im Gepäck hatte und ihn auf dem Luftweg ins Stadion befördern sollte, wurde vom Wind abgetrieben und landete weit abseits seines Zielorts. Während zwei seiner vier Kollegen elegant in das mit etwa 2.500 Zuschauern besetzte Erwin-Schöffel-Stadion einschwebten, kam der Ballträger zu Fuß und erst mit reichlich Verspätung auf dem Gelände des Taifun an. Der Stimmung in beiden Fanlagern tat dieser Lapsus freilich keinen Abbruch. Und auch die Akteure ließen sich von dieser Verzögerung nicht aus dem Konzept bringen.

    Überragender Akteur auf dem Platz: Wolfgang Fröhlich (Foto: Jens Rölke)

    Entsprechend konzentriert gingen beide Teams von Beginn an zu Werk. Bereits nach drei Minuten gab es für die Hausherren eine kalte Dusche. Nach einem wilden Durcheinander im Taifun-Strafraum behielt Thomas Schmitt die Übersicht und schlenzte den Ball an Torhüter Markus Friebis vorbei zum 1:0 für die Pumas in die Maschen des Taifun-Gehäuses. Die Antwort der Gastgeber ließ nicht lange auf sich warten. Sieben Minuten später war Wolfgang Fröhlich der überragende Mann auf dem Platz, der nach feinem Zuspiel durch Frank Bücher seine Torjägerqualitäten unter Beweis stellte. Das 1:1 war gleichzeitig auch der Stand nach dem ersten Viertel.

    Spektakulärer Abflug in Fangzaun von Wolfgang Fröhlich

    Nach Wiederbeginn wähnten sich viele der Zuschauer in einem Déjà-vu-Erlebnis. Das 2:1, wiederum durch Kapitän Thomas Schmitt erzielt, glich einer perfekten Kopie des 1:0 und ließ die Taifun-Hintermannschaft erneut nicht gut aussehen. Und auch hier ließ die Antwort des Taifun nicht lange auf sich warten. Fröhlich nutzte ein Überzahlspiel das aus einer Zeitstrafe von Frank Schmitt resultierte und glich erneut aus. Vier Minuten später war es dann Enrico Tritsch, der seine Farben mit 3:2 erstmals in Front brachte.

    Nach einem verschossenen Foulelfmeter durch den dritten im Brüder-Bunde, Holger Schmitt, hatte Frank Bücher die Gelegenheit Mörsch mit 4:2 in Führung zu schießen. Doch der Kapitän schoss den Abpraller von Tritsch weit über das Gehäuse der Gäste, die im Gegenzug den 3:3-Ausgleichstreffer erzielten. Torschütze nach einem tollen Solo und einem knallharten Schuss war Frank Schmitt. Kurz vor dem Viertelende dann noch eine Schrecksekunde für alle Besucher. Bei einem Angriff des Taifun fuhr Fröhlich fast ungebremst in den Hintertorzaun und blieb zunächst unter seinem Motorrad liegen. Erst die herbeigeeilten Mitspieler konnten ihren Goalgetter aus seiner misslichen Lage befreien, in die er sich selbst manövriert hatte. Zu allem Überfluss bekam er dafür auch noch die Gelbe Karte und musste für fünf Minuten in die Box.

    Kapitän Bücher sorgt für Vorentscheidung

    Die Antwort auf seinen übermotivierten Fauxpas gab Fröhlich im dritten Viertel selbst. Eine Lücke in der Puma-Abwehr nutzt er eiskalt und brachte sein Team wieder mit 4:3 in Führung. Einige Minuten später hatte er dann die große Chance zum 5:3. Thomas Schmitt fuhr zur Abwehr des Balles in den Torwartkreis und bekam folgerichtig einen Elfmeter gegen sich gepfiffen. Mit diesem Geschenk der Pumas konnte Fröhlich aber nicht anfangen. Sein Strafstoß wurde von Torwart Thomas Scheffler mit dem Fuß pariert. Statt eines Zwei-Tore-Vorsprungs für den Taifun glichen die Kuppenheimer zum 4:4 aus.

    Sorgte für die Vorentscheidung: Frank Bücher (Foto: Jens Rölke)

    Eine erneute Zeitstrafe von Fröhlich nutzten die Pumas durch Thomas Schmitt zum vielumjubelten Ausgleich im gelb/schwarzen Fanlager. Doch die Freudengesänge waren nicht von allzu langer Dauer. Bücher erzielte drei Minuten nach dem Ausgleich die 5:4-Führung für den MSC Mörsch. 120 Sekunden später war es erneut der Kapitän des Taifun, der seine Mannschaft während eines Überzahlspiels erstmals mit zwei Toren in Führung brachte. Für die entgültige Entscheidung sorgte Fröhlich 13 Minuten vor Ende der Partie. Mit einem fulminanten Schuss aus gut und gerne 15 Metern zum entscheidenden 7:4, zog er den Pumas entgültig die Zähne.

    MSC Taifun Mörsch ein verdienter deutscher Meister

    Das abschließende 7:5 durch Frank Schmitt fünf Minuten später war nur noch Ergebniskosmetik. Seinen Frust an der Niederlage entlud Holger Schmitt in der 78. Minute mit einem üblen Foul an Matchwinner Fröhlich. Logische Konsequenz des Schiedsrichtergespanns für diese Unsportlichkeit, war die gelb/rote Karte. Unter dem Strich steht ein verdienter Sieg des MSC Taifun Mörsch, der seinen Heimvorteil nutzte und über die gesamten Spieldauer von 80 Minuten das etwas bessere von zwei sehr gut spielenden Teams stellte.

    Während den Mörschern nach dem Ende der Partie nur noch nach feiern zumute war, zeigte sich der Spielführer der unterlegenen Kuppenheimer, Thomas Schmitt, sichtlich enttäuscht: "Der Taifun hat einfach viel effizienter gespielt und seine Überzahlsituationen rigoros ausgenutzt. Aber trotz allem hätten wir es mit ein wenig mehr Glück schaffen können." Ähnlich sah es auch Fröhlich auf Seiten der Mörscher: "Wir haben unsere Chancen viel besser genutzt, effizienter agiert und sind verdient deutscher Meister geworden."

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