Die Esche leidet schon unter dem sogenannten "Eschentriebsterben". Der Grund dafür ist der aus Asien stammende, 2002 erstmals in Deutschland nachgewiesenen Pilz "Falsches weißes Stengelbecherchen", von dem mittlerweile nahezu alle Eschen in allen Altersstadien befallen sind. Das schreibt die Stadt Karlsruhe in einer Pressemeldung.
Abgestorbene Bäume fallen um
Die nur wenige Millimeter großen Fruchtkörper entwickeln sich demnach auf den Blattstielen abgefallener Blätter. Der Krankheitsverlauf bis zum Absterben des Baumes ist je nach Alter unterschiedlich, tendenziell sterben alte Eschen langsamer ab als junge Bäume.
Am häufigsten kommt die Esche mit einem Anteil von etwa 15 Prozent an den Baumarten in den feuchten Auewäldern vor. "In großem Umfang sind dort Eschen abgestorben und kippen um, weil die abgefaulten Wurzeln keinen Halt mehr bieten", so die Stadt weiter.
"Baum-Mikado" im Stadtwald
Als Folge der Erkrankung besiedeln zahlreiche andere Schadorganismen wie der Hallimasch-Pilz und der Eschenbastkäfer den Baum und lassen die Haltewurzeln des Baumes in kurzer Zeit absterben. "Besonders nach Stürmen entsteht dadurch ein 'Baum-Mikado', das jetzt vor dem Laubaustrieb besonders auffällig ist", heißt es in der Meldung.

Es mache das Betreten dieser Waldflächen mit Eschen außerhalb der Waldwege extrem gefährlich. "Das Forstamt bittet Waldbesucher deshalb dringend, auf den Wegen zu bleiben. Auch wer Bärlauch sammelt, wird ausdrücklich aufgefordert, Wälder mit Eschen zu meiden."
Weitere Ausbreitung lässt sich nicht verhindern
Ein Verfahren um gegen das "Eschentriebsterben" in den heimischen Wäldern vorzugehen, gibt es laut Stadt nicht. Auch die weitere Ausbreitung lasse sich deshalb nicht verhindern. Nur sehr vereinzelt gebe es noch Bäume, die gesund aussehen.
"Diese bleiben stehen, in der Hoffnung, dass sie weniger anfällig oder sogar resistent sind. Für die Stadt als Waldbesitzerin entstehen durch die Baumerkrankung erhebliche Wertverluste und Zusatzkosten."
Stieleichen werden als Ersatz gepflanzt
Viel schwerer wiege jedoch der weitgehende Verlust dieser heimischen Baumart für die Biodiversität der Wälder. Dort, wo die Eschen als Mischbaumart vorhanden sind, sollen die abgestorbenen Bäume im Wald bleiben - die Aufarbeitung des Holzes sei zu gefährlich.

Auf drei größeren Flächen im Oberwald und in Grötzingen wurden die abgestorbenen Bäume maschinell zur Seite geräumt. In den kommenden Tagen werden diese Flächen mit Stieleichen bepflanzt. Der Umbau solcher Schadensflächen wird vom Land nach Angaben der Stadt finanziell gefördert.