"Einige Prozentpunkte fehlen einfach noch", sagte Uwe Konrath, einer der Geschäftsführer der Kasig, am Dienstag bei der Baustelle am Europaplatz. "Die Arbeitszeiten müssen besser genutzt werden. Da ist noch Luft nach oben", so Konrath weiter. Zwar sei seit Anfang 2012 eine "schnellere Gangart" auszumachen, dennoch sei wegen des harten Februars eine weitere Verzögerung der Arbeiten zur Kombilösung zu verzeichnen, bestätigte Konrath weiter. Bei den veranschlagten Kosten von 640 Millionen Euro werde es dennoch bleiben.
Casazza: "Sichtbarer Fortschritt wird auf Verständnis stoßen"
Doch bevor ab 2014 der Tunnel gebohrt werden kann - geplant war ein Beginn in 2013 - zieht nun erstmal die Baustelle am Europaplatz von der südlichen auf die nördliche Seite des Platzes. Nach über zwei Jahren sind die Arbeiten vor der Post Galerie abgeschlossen. Jetzt werden dort Schienen verlegt, damit in wenigen Tagen wieder Bahnen über den Europaplatz fahren können. Um die Baustelle auf die andere Seite zu befördern, ist eine Vollsperrung der Kaiserstraße zwischen Marktplatz und Kaiserplatz (Mühlburger Tor) notwendig, wie Walter Casazza, der andere Geschäftsführer der Kasig, am Dienstag erläuterte.
"Der sichtbare Fortschritt wird bei der Bevölkerung auf Verständnis stoßen", ist sich Casazza sicher. Zumal es einen "leistungsfähigen Umleitungsverkehr" geben werde: Während der Sperrung (Mittwoch, 6. Juni ab 20 Uhr, bis Montag, 11. Juni bis 4 Uhr) werde ein Pendelverkehr mit einer Bahn zwischen den Haltestellen Marktplatz und Europaplatz angeboten - denn keine Linie der Stadt- und Straßenbahnen kann während der viertägigen Sperrung auf dieser Strecke verkehren. Die bereits zum Teil auf dem alten Baufeld verlegten Schienen werden während der Sperrung an das bestehende Netz angeschlossen, was nur durch einen "Sperrbau" möglich sei, so Casazza weiter. Gearbeitet werde während der Sperrung im 24 Stunden-Takt, informierte die Kasig.
Drei Kombilösungsbaustellen wechseln 2012 die Seiten
Nach Abschluss der Arbeiten wird es am Europaplatz auch wieder ein funktionsfähiges Gleisdreieck geben, wie man es aus den Zeiten vor den Bauarbeiten für die Kombilösung bereits gewohnt war, verspricht die Kasig. Damit könnten alle Fahrten zwischen der Kaiser- und der Karlstraße wieder genutzt werden. Auch der Autoverkehr werde von den Sperrungen betroffen sein, sagte Casazza weiter. Die nördliche Karlstraße wird in der Zeit zwischen dem 6. und dem 10. Juni für den Durchgangsverkehr ab der Kreuzung mit der Amalienstraße gesperrt. Der südliche - bisher für den Durchgangsverkehr von Autos gesperrte - Teil der Douglasstraße wird für den Individualverkehr geöffnet, während im Gegenzug der nördliche Teil der Douglasstraße gesperrt wird.
Nach dem ersten Seitenwechsel am Europaplatz, "folgt 14 Tage später der zweite Seitenwechsel am Kronenplatz. Nach den Sommerferien kommt es dann zum dritten Seitenwechsel, wenn die Baustelle der Lammstraße bei Karstadt auf die andere Straßenseite wechselt", sagte der Geschäftsführer der Kasig weiter. Beim Umzug am Kronenplatz müssen Bahn- und Autofahrer mit ähnlichen Einschränkungen rechnen, allerdings gehen die Arbeiten nach Informationen der Kasig nur zweieinhalb Tage (Freitag, 22. Juni bis Montag, 25. Juni). Ende September oder Anfang Oktober erfolge dann der Seitenwechsel an der Lammstraße.
Die Kasig rechnet mit zirka anderthalb Jahren Bauzeit für die neuen Maßnahmen am Europaplatz. Sowohl die Läden und das Kino am Europaplatz, also auch alle anderen Geschäfte und Adressen am Kronenplatz und an der Lammstraße werden weiterhin für Fußgänger und Kunden erreichbar sein, verspricht die Kasig abschließend.
Ausführliche Informationen zu den Umleitungen durch die Bauarbeiten am Europaplatz:
Seitenwechsel am Europaplatz: Kombilösung sorgt für Umleitungen und Sperrungen
ka-news-Dossier zur Kombilösung