Der ausgebildete Opernsänger, der 1965 sein Staatsexamen an der Musikhochschule Karlsruhe abgelegt hat, erhält die Urkunde und die Ehrenmedaille dafür, dass er sich Zeit Lebens zu seiner Badischen Heimat bekannt und auch niemals anderswo als in Baden-Baden gelebt hat.
Marshall, mit bürgerlichem Namen Herbert Anton Hilger, wurde dort vor 72 Jahren geboren. Bekannt geworden war Marshall mit seinem Stimmungshit „Schöne Maid“, für den er gleich zu Beginn seiner Karriere 1971 sechs Goldene Schallplatten einheimsen konnte.
Doch auch Marshalls soziales Engagement war einer der Gründe für die Auszeichnung. Denn die von ihm begründete Tony-Marshall-Stiftung nimmt sich der Behindertenhilfe an. Neben seiner Schlagerkarriere tritt er auch immer wieder bei Oper- und Operettenvorstellungen auf.
Bis Baden nicht mehr von Schwaben dominiert wird
Der Verein, „Bund Freiheit statt Baden-Württemberg (B.F.s.B.W)“, der sich mit viel Humor der „Badischen Sache“ widmet, kürt alljährlich einen „Badener des Jahres“. Titelträger waren vor Tony Marshall und Markus Brock bereits unter anderem der Präsident der IHK Mittlerer Oberrhein, Bernd Bechtold, der badische Mundartdichter Harald Hurst, der Badenerlied-Strophensammler Ossi W. Pink, Box-Weltmeisterin Regina Halmich oder die Fußballtrainer Winnie Schäfer und Ede Becker.
Der B.F.s.B.W. streitet mit Witz für die badischen Interessen. So steht etwa in der Satzung, dass er sich automatisch auflöse, wenn Baden nicht mehr Teil eines von Schwaben dominierten Bundeslandes sei. Wenn dieser Passus zitiert wird, folgt aber stets mit einem hintergründigen Lächeln versehen der Nachsatz: „Spätestens also in drei oder vier Jahren.“