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Karlsruhe: Auswirkung der Media Analyse

Karlsruhe

Auswirkung der Media Analyse

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    "Wir finden die Zahlen von Hitradio RTL nicht sehr erfreulich und sind der Meinung, dass der Sender im Bereich Hörerakzeptanz bessere Zahlen hätte erzielen können", so Frank Scherer, Sprecher der Landesanstalt für Kommunikation (LfK). Nachdem die LfK die Lizenz der Welle im vergangenen Jahr nicht verlängert hatte, beendete der Sender zur Jahresmitte sein Programm. Der neue Lizenzinhaber, Hitradio RTL, bot an, sofort auf der Frequenz weiter zu senden, um kein Sendeloch entstehen zu lassen. "Da dies alles sehr kurzfristig passierte, war uns klar, dass der Sendestart mit Schwierigkeiten verbunden sein würde. Daher haben wir auch zugestimmt, dass Hitradio RTL zunächst einen Teil des Programms aus Berlin übernimmt", erläutert Scherer.

    Lizenzvergabe an Hitradio RTL war richtig

    Doch mit Beginn des Lizenzvertrages zum Jahreswechsel hätte die LfK eine andere Entwicklung erwartet. Bereits vor der Veröffentlichung der MA-Zahlen hätte es Gespräche zwischen der LfK und dem Sender gegeben. "Uns hat beispielsweise das ‚du’ als Höreransprache nicht gefallen. Es eignet sich unserer Meinung nach nicht, um die angepeilte Altersgruppe als Stammhörer zu gewinnen". Allerdings könne die LfK aufgrund der Programmfreiheit dem Sender keine Vorschriften machen. Jetzt stehen wieder Gespräche zwischen Hitradio RTL und der LfK an. Diesmal jedoch wegen des Ausstiegs der RTL Gruppe. "Aber wir werden die Gespräche auch nutzen, um über die MA-Zahlen zu sprechen." Ob es die LfK jetzt bereue, die Welle-Lizenz nicht verlängert zu haben? "Es war damals eine hoch emotionale Entscheidung. Und es hat uns Leid getan für die Mitarbeiter, nicht jedoch für die Gesellschafter, die ihr Potential nicht genutzt haben", so Scherer. Die LfK habe die Lizenz an Hitradio RTL vergeben, da sie in RTL einen neuen Anbieter mit hohen Kompetenzen sah. "Das war für uns zum damaligen Zeitpunkt das Wichtigste."

    Steige die RTL Gruppe nun bei Hitradio RTL aus, müsse sich der Sender neue Partner suchen. "Und zwar einen mit ebenso hoher Radiokompetenz wie RTL." Ein ausschließlich finanzkräftiger neuer Gesellschafter sei der LfK zu wenig. Würde es Hitradio RTL nicht gelingen, im Hinblick auf neue Gesellschafter die LfK-Vorgaben zu erfüllen, dann werde die LfK die Lizenz umgehend neu ausschreiben.

    Ein neuer Sender braucht Zeit, um sich zu etablieren

    Hitradio RTL Geschäftsführer Christian Frietsch indes versteht die ganze Aufregung nicht. "Wir haben uns für 2003 vorgenommen, pro Stunde rund 20.000 Hörer zu haben. Bis 2005 wollen wir unsere Hörerzahl pro Stunde auf 60.000 steigern. Daher sind wir mit den MA-Zahlen zufrieden." Durch die Buchstaben RTL im Namen wären die Erwartungen sehr hoch gewesen. "Dabei sollte man eher darüber nachdenken, zu welchem Zeitpunkt man was erwarten kann." Frietsch verweist auf die Schwierigkeiten, die mit dem vorgezogenen Sendestart einhergingen. "Eigentlich gibt es uns erst seit sieben Monaten. Das ist keine Startzeit für einen Sender." Rund 18 Monate würde es dauern, bis sich ein Sender etabliert habe. Hitradio RTL hätte zudem die Lizenz bekommen, da sie im ersten Jahr mit 20.000 Hörern pro Stunde gerechnet haben. "So steht es im Lizenzvertrag, das haben wir erfüllt, wo ist also das Problem?"

    Frietsch sieht sich vielmehr einer "tendenziösen Berichterstattung" ausgesetzt. "Die Badischen Neuesten Nachrichten waren an der Welle beteiligt, haben somit gegen uns verloren. Und die BNN sind anscheinend ein schlechter Verlierer." Die BNN würden ausschließlich schlechte Meldungen über Hitradio RTL verbreiten, dadurch das Klima vergiften und die eigentliche Realität hinter der ganzen Angelegenheit herausnehmen. Auch die Zukunft von Hitradio RTL sieht Frietsch gelassen. "Es gibt kompetente Gesellschafter aus dem Radiobereich, die bei uns einsteigen wollen." Da entsprechende Gespräche gerade im Gange seien, wollte Frietsch noch keine konkreten Namen nennen. Jedoch werde er am Montag in einem Gespräch mit den aktuellen Gesellschaftern klären, ob es möglich sei, das Kürzel RTL aus dem Sendernamen zu streichen. Was dem Wellenchef momentan tatsächlich Kopfschmerzen bereitet, ist der Umzug des Senders von Rheinmünster in den Technologiepark Karlsruhe. "Wir haben noch alle Hände voll zu tun, damit wir ab Montag aus Karlsruhe senden können."

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