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Karlsruhe: Ausschreibung hat begonnen: Deutlich mehr Lehrer werden eingestellt

Karlsruhe

Ausschreibung hat begonnen: Deutlich mehr Lehrer werden eingestellt

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    Ausschreibung hat begonnen: Deutlich mehr Lehrer werden eingestellt
    Ausschreibung hat begonnen: Deutlich mehr Lehrer werden eingestellt Foto: dpa

    In beiden Schularten ist der Bedarf besonders hoch. Weitere Etappen der Lehrereinstellung folgen im Februar und im Frühjahr. Insgesamt werden voraussichtlich über 5.000 Lehrkräfte für das Schuljahr 2009/10 eingestellt. Auch in der Region Karlsruhe gibt es mehrere Stellen zu besetzen. „Wir haben das Einstellungsverfahren optimiert und an die neuen Anforderungen durch die Qualitätsoffensive Bildung angepasst. Damit verfolgen wir das Ziel, eine große Zahl an Lehramtsbewerbern möglichst frühzeitig zu binden. Erste Zusagen sind noch in diesem Jahr möglich“, sagte Kultusminister Helmut Rau. Die Stellen im November werden schulbezogen ausgeschrieben. Damit können Lehrkräfte gezielt für bestimmte Schulprofile, Engpassfächer und für bestimmte Regionen gewonnen werden.

    Im Gebiet des Regierungspräsidiums Karlsruhe werden derzeit 380 Lehrer an allgemeinbildenden Gymnasien und zirka 100 Lehrer an beruflichen Gymnasien gesucht, wie das Regierungspräsidium auf ka-news-Anfrage mitteilte. „Es ist wichtig, dass angehende Lehrer frühzeitig unter Vertrag genommen werden. Früher gab es einen Lehrerangebotsmarkt, heute muss sich nach guten Lehrern umgeschaut werden“, so Dr. Werner Schlatterbeck, Schulpräsident der Regierungspräsidiums.

    Verschärfter Wettbewerb zwischen den Ländern um Lehrkräfte

    „Der Ferientermin in Baden-Württemberg liegt sehr spät, so dass andere Bundesländer rechtzeitig versuchen, gut ausgebildete Lehrer abzuwerben.“ Daher würde die Ausschreibung speziell bei den Gymnasien dieses Jahr deutlich früher erfolgen. Der hohe Lehrerbedarf ergebe sich außerdem dadurch, dass die Schülerzahl an allgemeinbildenden Schulen von 33 auf 32 reduziert werde. Des Weiteren falle bei den Schulleitern zukünftig 20 Prozent vom Unterricht weg, da mehr Stunden für Verwaltungsarbeiten angerechnet würden.

    Bewerben können sich Referendare aus den Staatlichen Seminaren, bisher nicht eingestellte Lehrkräfte und geeignete Interessenten aus anderen Bundesländern. An den Beruflichen Schulen bilden gewerblich-technische und allgemein bildende Mangelfächer den Schwerpunkt der Ausschreibung. Besonders die Bereiche Maschinenbau und Elektrotechnik sind gefragt. Außer Lehramtsbewerbern können auch berufserfahrene Ingenieure als Direkteinsteiger eingestellt werden. Für die Gymnasien und Beruflichen Schulen soll das gesamte Verfahren der Lehrereinstellung noch vor den Pfingstferien abgeschlossen sein.

    Mit der Novemberausschreibung reagiert Baden-Württemberg nicht nur auf den deutschen gestiegenen Lehrerbedarf durch die Qualitätsoffensive Bildung, sondern auch auf den schärfer gewordenen Wettbewerb zwischen den Ländern um Lehrkräfte. „Mit den frühen Einstellungszusagen erhalten hier ausgebildete Bewerber und Schulen schnell Planungssicherheit“, sagte Rau. Durch die stark sinkende Zahl der Schüler würden in den nächsten Jahren in erheblichem Umfang Lehrerstellen frei. Diese demografische Rendite fließe nicht in den Landeshaushalt, sondern verbleibe im Bildungssystem. „Wir nutzen die Spielräume, um die Rahmenbedingungen für Schule und Unterricht gezielt und spürbar zu verbessern“, betonte der Kultusminister.

    SPD fordert Weiterbeschäftigung von befristet eingestellten Lehrern in Ferien

    Die SPD-Landtagsfraktion bezeichnet die von Rau angekündigte vorgezogene Einstellung von Lehrkräften als überfälligen Schritt. "Endlich ändert Rau das fatale Lehrereinstellungsverfahren und reagiert damit auf die Abwanderung von hier ausgebildeten Lehrkräften in andere Länder", so der SPD-Abgeordnete und Vorsitzende des Schulausschusses im Landtag, Norbert Zeller. Das vorgezogene Einstellungsverfahren solle aber nicht nur für Lehrkräfte an Gymnasien und beruflichen Schulen gelten, sondern für alle Schularten.

    Im Vergleich zu anderen Bundesländern habe Baden-Württemberg bisher Einstellungszusagen erst spät erteilt, weshalb sich viele Lehrkräfte und Lehramtsanwärter nach Alternativen in anderen Bundesländern umgesehen hätten. Das habe dazu geführt, dass hier trotz des enormen Bedarfs in den letzten Jahren nicht genügend Lehrkräfte zur Verfügung standen. Die SPD fordere deshalb seit vielen Jahren eine kontinuierliche und verlässliche Lehrereinstellungspolitik mit frühzeitigen Einstellungszusagen.

    Zeller verlangt zudem, dass befristet beschäftigte Lehrkräfte sowie Lehramtsanwärter über die Zeit der Sommerferien hinweg weiter beschäftigt werden. "Es kann nicht sein, dass befristete Verträge von Lehrkräften und Referendaren mit dem Beginn der Sommerferien enden und dann bis zum Wiederbeginn der Schule sechs Wochen Arbeitslosigkeit droht. Diese unsägliche Praxis muss beendet werden", so Zeller. Er kündigte einen Parlamentsantrag der SPD-Fraktion an, um die Beschäftigung von Lehrkräften mit befristeten Verträgen sowie von Referendaren auch in der Zeit der Sommerferien durchzusetzen.

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