Um die östliche Kaiserstraße vor dem "Trading-Down-Effekt" zu retten, will die Stadt besondere Vorkaufsrechte für ein Areal von 34,8 Hektar erwerben. Das hat einen Grund: Man will nämlich künftig entscheiden, wie die Grundstücke dort genutzt werden. Nicht gewünscht sind dann unter anderem "das Umfeld störende Gaststätten" wie Bars, Beherbergungsbetriebe, Bordelle, Spielsalons, Spielhallen, Bowlingbahnen und Diskotheken.
Stört eine Bar wirklich so sehr wie ein Bordell?
Grundsätzlich ist die Idee nicht schlecht. Indem man Einzelhändlern den Vorzug vor 1-Euro-Läden gibt, lässt sich das Erscheinungsbild der östlichen Kaiserstraße sicher aufwerten. Denn wer sich von den immergleichen Shopping-Meilen abhebt, bleibt in Erinnerung. Betrachtet man allerdings die lange Liste der ausfindig gemachten Störenfriede, drängt sich einem der Verdacht auf, dass es die Stadt etwas zu gut mit ihrer Sanierung meint.
Dass man die Aufenthaltsqualität in der östlichen Kaiserstraße verbessern will, ist eine gute Idee. Dass man leerstehende Ausstellungsflächen an lokale Künstler vermitteln will, klingt interessant. Und dass man Bordelle nicht unbedingt in der östlichen Kaiserstraße möchte, ist nachvollziehbar. Aber warum finden sich Bars, "barähnliche Gaststätten" und Beherberungsbetriebe auf der Liste wieder?
Immerhin gehören Bars zum Nachtleben der Fächerstadt mit dazu! Da diese zudem meist erst gegen Abend öffnen, dürfte sich der Shopping-Freudige wohl kaum daran stören. Vielleicht wäre es besser, wenn die Stadt Karlsruhe diese Liste der "unerwünschten Etablissements" noch einmal überdenkt und den schönen Schein nicht automatisch über den tatsächlichen Bedarf stellt. Denn wie sagt man so schön: Der Kunde ist König - egal, ob seine Wünsche gefallen oder nicht.
Liebe Community, ka-news ruft jede Woche zwei Mal zur Themen-Diskussion auf: Montags und donnerstags veröffentlichen wir ein spezielles Debatten-Thema inklusive Umfrage - wir möchten Sie dazu ermuntern, mit anderen Usern sachlich und themenbezogen zu diskutieren. Kontroverse Diskussionen sind durchaus erwünscht, aber bitte bleiben Sie dabei stets sachlich und beachten Sie unsere Netiquette. Unser Ziel ist es, einen qualitativ hochwertigen und sachlichen Meinungsaustausch zu einem bestimmten Thema zu fördern und unter einem Artikel zu bündeln.
Was halten Sie von den Sanierungsplänen der Östlichen Kaiserstraße? Sagen Sie uns Ihre Meinung und schreiben sie diese unter diesem Artikel!
Hinweis: Kommentare geben nicht die Meinung von ka-news wieder. Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen. Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!