Sieben Männer-Teams und nur eine einzige Damen-Mannschaft treten am 21. August unter deutscher Flagge bei der 14. Hubschrauber-Weltmeisterschaft in Russland an. Die einzige Pilotin kommt dabei aus Karlsruhe.
Berufspilotin und Fluggerätemechanikerin
Martina Schäfer ist 25 und fliegt leidenschaftlich gerne. Schon mit 13 stand für sie nach einem Rundflug über die Alpen fest: Ich werde Pilotin. Sobald wie möglich jobbte sie als Schülerin in den Sommerferien bei einer Flugschule, mit 18 legte sie ihre Privatpilot-Lizenz ab. Inzwischen besitzt sie außerdem eine Berufspilot-Lizenz und hat eine Ausbildung zur Fluggerätemechanikerin absolviert.
Ganz nebenbei ist sie Mitglied im Verein Deutscher Hubschrauberclub, mit dem sie zur WM nach Russland fliegt. Dass sie in Drakino, etwa 100 Kilometer südlich von Moskau, zusammen mit Co-Pilotin Uta Zielezniak an den Start geht, kam auch für Schäfer ganz überraschend. Erst im Mai hatte der Club auf der Suche nach einem Damenteam ein Trainingslager veranstaltet, "bei dem wir uns ziemlich gut angestellt haben", wie sie im ka-news-Gespräch berichtet. Prompt hatten sie ein Ticket nach Osteuropa in der Hand.
Übungen aus der Rettungsfliegerei
Nach Moskau fliegen die beiden ganz konventionell mit einem Linienflugzeug, vor Ort werden sie dann einen Hubschrauber anmieten. "Mit dem Hubschrauber wären wir 16 Stunden dorthin unterwegs, das ist unbezahlbar", erklärt sie. Ab 21. August geht es dann nach der Eröffnungsfeier und ein wenig Zeit zum "Warmmachen" um die Wurst: In vier verschiedenen Übungen treten die 51 Teams gegeneinander an. Mit dabei sind Piloten aus Belgien, Polen oder der Ukraine, außerdem gibt es auch internationale Teams aus verschiedenen Ländern.
Alle Übungen des Wettkampfes haben ihre Wurzeln in der Rettungsfliegerei und verlangen der Besatzung vor allem Geschicklichkeit und Koordinationsvermögen ab - und natürlich gute Zusammenarbeit. Beispielsweise müssen die Hubschrauber wie bei Löscheinsätzen Wasser schöpfen oder Sandsäcke in definierten Feldern abwerfen, wie wenn Nahrunsmittelpakete verteilt werden.
ACM Air Charter sponsert die Teilnahme
Geflogen wird dabei mit einem viersitzigen Hubschrauber vom Modell Robinson R44. Er ist einer der meistgebauten Helikopter und kann 100 Knoten schnell fliegen, das entspricht etwa 180 Kilometern pro Stunde. Damit beim Fliegen nichts schief geht, müssen alle Piloten einmal im Jahr zur Prüfung - Schäfer und Zielezniak sind also gut gerüstet.
Unterstützt wird das Team übrigens von Martinas Arbeitgeber, dem badischen Luftfahrtunternehmen ACM Air Charter mit Sitz am Baden-Airpark.
Hier geht es zur englischen Webseite der 14. Hubschrauber-Weltmeisterschaft.