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Karlsruhe: Auf ein Bier mit Ulrike Heiden, FDP

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Auf ein Bier mit Ulrike Heiden, FDP

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    Ulrike Heiden (FDP) im "Casa Rustica" in Daxlanden
    Ulrike Heiden (FDP) im "Casa Rustica" in Daxlanden Foto: ka-news

    Ursprünglich stammt die Liberale aus dem Kraichgau. In die Fächerstadt führte sie die Liebe zu ihrem Mann, der aus Karlsruhe stammt und den sie während ihres Zahnmedizin-Studiums in Heidelberg kennenlernte. Gemeinsam leben beide nun seit 20 Jahren in der Fächerstadt und betreiben eine Praxis in der Mauzenbergstraße in Grünwinkel.

    Die Praxis hat das Paar Anfang der 90er Jahre aufgebaut. "Von null", wie Heiden betont. Die Medizinerin verweist in diesem Zusammenhang oft auf den enormen Druck, den sie und ihr Mann als Unternehmer auszuhalten hätten. "Man muss sich um alles selbst kümmern", berichtet die 51-Jährige, betont aber immer wieder, froh um die Entscheidung zur Selbständigkeit zu sein. Das entspreche ihrem Naturell, sagt sie, und erläutert die Vorzüge gewachsener Strukturen wie in der Heidenstückersiedlung: "Man kennt sich und wächst mit den Patienten zusammen. Die Kinder, die man früher behandelt hat, sind heute schon junge Leute."

    Dennoch wird die liberale Zahnärztin nicht müde, die zunehmenden Belastungen anzumahnen, die sie als niedergelassene Ärztin empfindet. An erster Stelle nennt Heiden da einen enormen Bürokratiezuwachs, der ihr zu schaffen mache: "Das ist ein unglaublicher Verwaltungsaufwand, der von Jahr zu Jahr immer mehr wird." Aber auch der Verdinst habe sich seit längerem stetig nach unten entwickelt. Kein Grund für sie, aufzuhören, aber ein Impuls zum politischen Engagement.

    Eingetreten in die Partei ist die FDP-Politikerin im Jahr 2008. In dieser Zeit engagierte sie sich in der Elternvereinigung an der Europäischen Schule Karlsruhe (ESK), wo ihre Kinder wegen der intensiven Fremdsprachenpraxis die Schulbank drücken. Auf Bundesebene wurde gerade eine Einschränkung der Behandlungsfreiheit für Kassenpatienten diskutiert. "Ich dachte, es steht mir bis hier", erinnert sich die Zahnärztin, die darin eine planwirtschaftliche Maßnahme sieht. In dieser Phase habe sie der Leiter der ESK, der Karlsruher FDP-Stadtrat Tom Hoyem "erwischt" und für die Parteipolitik gewinnen können.

    "Man muss die Menschen motivieren"

    Den Ausschlag zur Entscheidung dür die Liberalen gab laut Heiden den Repräsentationsanspruch für den Mittelstand. "Die großen Konzerne versuchen, sich immer überall nur die Rosinen rauszupicken", geht sie auf Abstand zur Großindustrie. So sieht sie die FDP als Partei für "ganz normale Leute, die seriös arbeiten und ihre Steuern bezahlen". Selbständigkeit und Eigenverantwortung gehören für sie ebenso zum liberalen Profil. 

    Bei der Frage nach ihrer Lesart des Begriffs "liberal" steht für Hedien klar die Eigenverantwortung im Mittelpunkt: "Die Menschen sollen nicht immer nach dem Staat schreien, sondern selbständig sein." So formuliert sie auch ihr persönliches Anliegen an die Politik: Diese solle den Menschen die Möglichkeit geben, auf eigenen Beinen zu stehen. "Man muss die Menschen motivieren und nicht wie die SPD immer sagen: 'Ihr habt ja sowieso keine Chance'", fordert die FDP-Kandidatin.

    Was macht Ulrike Heiden eigentlich in ihrer Freizeit? "Welche Freizeit?", scherzt die Dentalmedizinerin. Davon habe sie nur wenig, sagt sie. So oft es möglich ist, verbringe sie ihre Zeit mit den beiden Söhnen, ihrem Mann und ihrem 15 Jahre alten Soft Coated Wheaten Terrier. Dann geht es nach Möglichkeit in den Schwarzwald. Zu regelmäßigem Sport komme die Politikerin durch den chonischen Zeitmangel im Moment nicht. Gelegentlich gönne sie sich aber einen Kinobesuch.

    "Ich bin ein Optimist"

    Klare musikalische Vorlieben hat die Liberale nicht, sagt sie: "Die Beatles haben mir immer gut gefallen, aber ich bin da nicht festgelegt." Daneben habe sie auch vereinzelt den Charme französischer Chansons genossen - etwa von Georges Moustaki. Auch die italienisch Sängerin Milva findet ihre Wertschätzung.

    Gibt es etwas, das Ulrike Heiden so richtig auf die Plame bringt? "Wenn man immer alles schlechtredet. Ich bin ein optimistischer Mensch", erklärt Heiden. Für die Zukunft wünscht sich die Landtagskandidatin, dass die Menschen weiter in Frieden leben können und eine Zukunftsperspektive haben. Wichtig sei ihr auch, dass jeder die Gesundheitsversorgung erhält, die er braucht. Auf die Frage, ob Deustchland ein gutes Gesundheitssystem hat, findet Heiden trotz aller Kritik eine klare Antwort: "Ja, unbedingt!"

    Zum Internetauftritt von Ulrike Heiden: http://www.fdp-ka.de/dr-ulrike-heiden

    Für die Serie "Auf ein Bier mit ..." haben wir die Landtagskandidaten für die beiden Karlsruher Wahlkreise an einem Ort ihrer Wahl zum sprichwörtlichen Bier (oder natürlich auch Kaffee) getroffen. Vom 7. März an stellen wir nun zwei Wochen lang an jedem Werktag einen anderen Kandidaten vor.   Mit dabei sind alle Kandidaten, deren Partei entweder schon im Landtag sitzt oder deren Partei bei den repräsentativen Umfragen der großen Meinungsforschungsinstitute im letzten Quartal des Jahres 2010 mindestens drei Prozent prognostiziert  bekommen hat. Alle bisher vorgestellten Kandidaten gibt es hier.

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