Felix, du bist mit dem Fahrrad knapp 18.000 Kilometer um die Welt gefahren. Wie bist du dazu gekommen?
Starck: Die Idee kam mir nach meinem ersten gescheiterten Abiturversuch. Damals entschied ich mich dann allerdings doch für den seriösen Schulweg und das Abenteuer musste warten. Im Februar 2013, nach einem anstrengenden Skitag in Hochfügen, saß ich mit meinem Kumpel Fynn in einer Hütte und erzählte ihm von meiner damaligen Idee. Er war sofort begeistert und wir begannen mit der Planung. Job gekündigt, Wohnung aufgelöst und 3 Monate später ging es auch schon los.
Du hast viele verschiedene Länder bereist, unterschiedlichste Kulturen und Klimazonen erlebt. Gibt es einen Ort, der dir besonders gut gefallen hat?
Starck: Für mich persönlich war das Neuseeland! Das hängt allerdings von sehr vielen Faktoren ab, ob man einen Ort liebt oder eben hasst. In Neuseeland hat einfach alles gepasst. Das Wetter war durchweg schön, ich hatte Begleitung von meiner Freundin und die Menschen dort sind die freundlichsten, die ich kennenlernen durfte. Sehr gelungene vier Wochen, die auch im Film (Anm. d. Redaktion: Starck drehte einen Dokumentarfilm über seine Reise) eine der größten Rollen spielen.
Hattest du manchmal den Wunsch, aufzugeben und einfach nach Hause zurückzukehren?
Starck: Der Gedanke ans Aufhören ist eigentlich allgegenwärtig. Vor allem nach meiner Lungenentzündung in Serbien oder nach dem Tod von meinem Opa. Was mich allerdings antrieb, war das Verlangen nach Freiheit und der Wunsch eine Dokumentation der besonderen Art zu produzieren. Das scheint mir gelungen zu sein.
Dein Ziel war die "grenzenlose Freiheit" kennenzulernen. Hast du das geschafft?
Starck: Grenzenlose Freiheit gibt es nicht wirklich. Aber mir ist es gelungen, für eine gewisse Zeit aus dem System auszubrechen und das ist ein schönes Gefühl, das mir keiner mehr nehmen kann. Ich gehe heute viel entspannter an Situationen ran, denn heißes Wasser, Kaffee auf Knopfdruck oder ein komfortables Bett waren damals Luxus. Heute ist es schon wieder selbstverständlich.
Felix, Hand aufs Herz: Bangkok oder Herxheim?
Starck: 100 Prozent Herxheim!
Ist deine nächste Tour schon geplant?
Starck: Sagen wir, sie ist in Planung. Es soll nach Südamerika gehen, allerdings ohne Rad. 2015 bin ich noch komplett mit der Dokumentation und dem Buch beschäftigt - danach bin ich offen für alles!
Die Fragen stellte Karsten Schäfer.
Zur Felix Starcks Website zum Projekt geht es hier.
Am 28. März zeigt Felix Starck seinen während der Reise entstandenen Dokumentarfilm "Pedal the world - 18.000 Kilometer, 22 Länder, 365 Tage" in der Schauburg Karlsruhe. Karten gibt es im Vorverkauf in der Schauburg und im Basislager in der Kaiserstraße.