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Karlsruhe: AstraZeneca-Chaos: Was Karlsruher Bürger nun wissen sollten

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AstraZeneca-Chaos: Was Karlsruher Bürger nun wissen sollten

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    Auf einem Tisch stehen die Ampullen mit dem Astrazeneca-Impfstoff.
    Auf einem Tisch stehen die Ampullen mit dem Astrazeneca-Impfstoff. Foto: Nicolas Armer/dpa/Archivbild

    Der Impfstopp mit dem Vakzin von AstraZeneca sorgt bundesweit für Verwirrung und bringt viele Fragen mit sich. Auch Karlsruhe ist von der Impfpause betroffen, doch was bedeutet das jetzt genau für die Bürger der Fächerstadt? Was passiert, wenn ich meine Erstimpfung schon hatte, wo kommt der Impfstoff für die Ersatz-Termine so plötzlich her und auf was muss ich achten, wenn ich mit AstraZeneca geimpft wurde? ka-news.de fasst die wichtigsten Fragen zusammen. 

    Warum wurde das Impfen mit AstraZeneca gestoppt? 

    "In mehreren Fällen wurde in Deutschland in zeitlichem Zusammenhang mit einer Impfung mit AstraZeneca eine spezielle Form von schwerwiegenden Hirnvenen-Thrombosen in Verbindung mit einem Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie) und Blutungen festgestellt", erklärt das Bundesgesundheitsministerium auf seiner Website.

    "Es geht um ein sehr geringeres Risiko - aber, falls es tatsächlich im Zusammenhang mit der Impfung stehen sollte, um ein überdurchschnittliches Risiko", sagt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zum Impfstoff von AstraZeneca.
    "Es geht um ein sehr geringeres Risiko - aber, falls es tatsächlich im Zusammenhang mit der Impfung stehen sollte, um ein überdurchschnittliches Risiko", sagt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zum Impfstoff von AstraZeneca. Foto: Kay Nietfeld/dpa

    Deswegen habe das Paul-Ehrlich-Institut empfohlen, die Impfung mit AstraZeneca vorsorglich auszusetzen, um die Fälle weiter zu untersuchen. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) wird entscheiden, ob und wie sich die neuen Erkenntnisse auf die Zulassung des Impfstoffes auswirken.

    In den ARD-Tagesthemen am Montag erklärte Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, dass es in Deutschland bisher zu sieben solcher Hirnvenen-Thrombosen gekommen sei, drei davon seien tödlich verlaufen. Ob und wie viele solcher Fälle in anderen Ländern auftraten, sei aktuell nicht klar, so der Präsident. 

    Wer ist betroffen und welche Symptome gibt es? 

    Welche Personengruppen aktuell betroffen sind, sei laut Bundesgesundheitsministerium aktuell Gegenstand der Untersuchungen. Auffallend sei aber, das jüngere Menschen im Alter von 25 bis 55 betroffen seien - vor allem Frauen. Bei sechs der sieben Fälle in Deutschland seien Frauen betroffen. 

    Es war eine der ersten Impfungen im Karlsruher Impfzentrum in der Messe. Mittlerweile ist das ZIZ Vergangenheit.
    Es war eine der ersten Impfungen im Karlsruher Impfzentrum in der Messe. Mittlerweile ist das ZIZ Vergangenheit. Foto: Thomas Riedel

    Typische Symptome für eine solche Thrombose sind laut Paul-Ehrlich-Institut Kopfschmerzen und punktförmige Hautblutungen. Menschen, die vier bis 16 Tage nach ihrer Impfung mit AstraZeneca diese Symptome bei sich feststellen, sollten sich dringend in ärztliche Behandlung begeben. Gleichzeitig erklärt das Paul-Ehrlich-Institut, dass es wichtig sei, auf mögliche Anzeichen zu achten - gleichzeitig sei die Wahrscheinlichkeit des Auftretens sehr gering. 

    Kann ich meine Zweitimpfung mit einem anderen Impfstoff bekommen? 

    Das Paul-Ehrlich-Institut empfiehlt, den Impfschutz gegen Covid-19 durch eine vollständige Impfung eines Impfstoffes herzustellen. Aktuell liegen noch keine Daten zu einer möglichen Kombination von verschiedenen Impfstoffen vor. Studien zu diesem Thema würden aktuell aber laufen. "Aus diesen Gründen sollte derzeit der Impfschutz nicht mit einem anderen Impfstoff komplettiert werden", so das Paul-Ehrlich-Institut auf seiner Website. 

    Wie ist die Situation in Karlsruhe?

    "Die etwa 4.000 bereits geplanten AstraZeneca-Termine können durch andere Impfstoffe ersetzt werden. Alle anderen Termine waren als Blocktermine separat an große Gruppen vergeben. Sie konnten bereits verschoben werden. Alle Personen, deren geplanter AstraZeneca-Termin nun mit anderen Impfstoffen stattfindet, werden benachrichtigt und erhalten vor Ort einen passenden Termin für die Zweitimpfung", erklärte die Stadt in einer Pressemitteilung bereits am Dienstag.

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    Foto: Thomas Riedel

    Heißt: Auch in Karlsruhe werden seit Vermeldung des Impfstopps keine Impfungen mit AstraZeneca durchgeführt. Abgesagt wurden in den Impfzentren der Schwarzwaldhalle und der Messe Karlsruhe laut Stadt keine Termine. "Für Montag und Dienstag waren keine Termine eingeplant, ab Mittwoch werden die Impfstoffe der anderen Hersteller verwendet, um Terminausfälle zu verhindern", erklärt eine Sprecherin die Stadt Karlsruhe auf Anfrage von ka-news.de.

    Sind in Karlsruhe schon Fälle einer Hirnvenen-Thrombosen aufgetreten?

    Eine Sprecherin der Stadt Karlsruhe antwortet auf ka-news.de-Anfrage: "Nein, aktuell sind uns keine Fälle einer solchen Thrombose bekannt."

    Von wo kommt plötzlich der zusätzliche Impfstoff für Karlsruhe?

    Zu Beginn der Impfungen gab es einen Impfstoff-Mangel. Vor allem der Impfstoff von AstraZeneca sollten diesen beseitigen, wie ist es dann möglich, jetzt in relativ kurzer Zeit die ausgemachten Termine mit den Impfstoffen der anderen Hersteller durchzuführen?

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    Foto: Thomas Riedel

    "Die Impfungen werden statt mit AstraZeneca mit noch im Lager vorhandenem sowie mit den für diese Woche angekündigten Lieferungen von BioNTech und Moderna durchgeführt. Dabei werden die Rücklagen für Zweitimpfungen kurzfristig reduziert und anschließend wieder aufgebaut. Außerdem haben diese Maßnahmen zur Folge, dass in nächster Zeit deutlich weniger Termine in das Terminvergabesystem eingestellt werden können als bisher geplant", so die Stadt gegenüber der Redaktion. 

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