Die Welt ist klein. Das beweist derzeit nichts besser als der Vulkanausbruch in Island. Dessen ausgespuckte Aschewolke lähmt derzeit den Flugverkehr in ganz Europa. Nach dem totalen Flugverbot dürfen auch jetzt nur wenige Maschinen starten und landen. Die Reisebranche verzeichnet jeden Tag Millionenverluste. Auf der anderen Seite der Skala stehen derzeit die Autovermietungen, die sich über eine nicht erwartete, deutliche Steigerung ihrer Geschäfte freuen können.
"Natürlich ist die Nachfrage bei uns seit dem Flugverbot über Europa stark angestiegen. Gerade an den Flughäfen", sagt eine Pressesprecherin von Europcar. Die Flotte des Unternehmens sei wegen der herrschenden Transportkrise gerade auch noch einmal um rund 2.000 Fahrzeuge erweitert worden. "Natürlich können wir nicht garantieren, dass jeder bei einer Spontan-Buchung das Auto bekommt, das er gerne möchte", so die Sprecherin. "Die Verfügbarkeit eines Wagens können wir aber auch in Karlsruhe garantieren."
"So etwas habe ich während meines Berufslebens noch nie erlebt"
Auch bei der Autovermietung Avis laufen derzeit die Leitungen heiß. "Am Wochenende war in Karlsruhe der Höhepunkt der Nachfrage erreicht", erklärt Judith Scondo, Pressesprecherin des Unternehmens. "Dadurch, dass wir nicht mehr genug Autos in den großen Nachfragegebieten hatten, konnten wir manchen Spontanbuchern auch kein Auto mehr zur Verfügung stellen." Inzwischen sei die Flotte jedoch wieder neu strukturiert worden. "Das heißt Fahrzeuge sind von weniger nachfragestarken Regionen in die 'Krisenzentren' verlegt worden."
"Spontan-Buchungen sind jetzt also auch bei uns wieder möglich", so Scondo. Eine derartig hohe Nachfrage habe auch sie im Übrigen noch nie erlebt. "Es gab immer mal wieder eine hohe Kundendichte, wenn die Deutsche Bahn oder die Lufthansa gestreikt haben. Aber so etwas wie das war in meinem Berufsleben noch nie da."
"Einwegmieten als Erfolgsrezept"
Als die Aschewolke Europa traf, überraschte dies auch den Autovermieter Sixt und zwang das Unternehmen zum Handeln. "Wir haben umgehend auf die Flugausfälle aufgrund des Vulkanausbruchs in Island reagiert und den Kunden mit zusätzlichen Fahrzeugen geholfen. So wurde die Flotte in Europa kurzfristig um bis zu 2.000 Fahrzeuge ausgeweitet", heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.
Wie auch Europcar setzt das Unternehmen auf Einwegmieten als Erfolgsrezept in der Vulkankrise. Wer also ein Fahrzeug in Madrid mietet und damit nach Karlsruhe fährt, kann dieses auch in Karlsruhe stehen lassen. "Das ist in einer europäischen Ausrichtung unerlässlich", betonte die Pressesprecherin von Europcar.