"Die Gefährdungslage hat sich verändert", erklärt der Leiter des Karlsruher Ordnungs- und Bürgeramtes, Maximilian Lipp, in einer Pressekonferenz am 20. Februar. Aus diesem Grund sei das Sicherheitskonzept an die Fastnachtsumzüge in Karlsruhe und Durlach angepasst worden.

Terroristen steigen auf kleinere Autos um: Zufahrtswege sichern!
Anschläge mit Fahrzeugen auf Großveranstaltungen sind leider kein neues Phänomen. Bereits 2016 lenkten islamistische Terroristen in Nizza und Berlin Lastwagen in Menschenmengen und töteten dabei 99 Menschen.

Die jüngsten Anschläge in Magdeburg und Münchenzeigen jedoch, dass die Täter ihr Vorgehen ändern - statt großer Lastwagen kommen nun kleine, wendige Autos zum Einsatz. Diese hätten es den Tätern ermöglicht, Straßenblockaden zu umfahren und kleinere Zufahrtswege zu nutzen.
Das hat zur Folge, dass dieses Jahr auf den Umzügen in Karlsruhe insgesamt 25 Sperrfahrzeuge - statt ursprünglich zehn - eingesetzt werden sollen.

"Wir werden Zufahrtswege zukünftig mit mindestens zwei Fahrzeugen sperren – und das über die gesamte Straßenbreite", so Lipp.
FKF-Präsident Michael Maier begrüßt das neue Sicherheitskonzept bei den Umzügen: "Wir arbeiten eng und sehr konstruktiv mit den Behörden zusammen. Bei allem Spaß – die Sicherheit geht vor."
Warum keine Straßensperren?
Straßensperren und Barrikaden aus Beton gehören seit Jahren zum Sicherheitskonzept bei Weihnachtsmärkten und Straßenfesten. Könnten solche Vorrichtungen nicht auch bei Fastnachtsumzügen für mehr Sicherheit sorgen?

So einfach ist das leider nicht, erklärt Maximilian Lipp. Die Sperren sind zwar mobil, doch der Auf- und Abbau benötigt zu viel Zeit. "Wir müssen den Verkehr nach den Umzügen möglichst schnell wieder fließen lassen", so Lipp, "das kann man mit fest installierten Straßensperren nicht gewährleisten."
Trotzdem bemüht sich die Stadt, zusätzliche Straßensperren zu kaufen – das wirft neue Probleme auf. "Derzeit versuchen viele Kommunen, solche Sperren anzuschaffen. Daher ist mit erheblichen Lieferengpässen zu rechnen", berichtet Lipp.