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Angies Handy: Ein Weckruf in Sachen NSA-Affäre - oder auch nicht

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Angies Handy: Ein Weckruf in Sachen NSA-Affäre - oder auch nicht

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    Angies Handy: Ein Weckruf in Sachen NSA-Affäre - oder auch nicht
    Angies Handy: Ein Weckruf in Sachen NSA-Affäre - oder auch nicht Foto: Stefan Sauer

    Dass Millionen von Bürgern in Merkel-Land ausspioniert werden könnten, das lässt sich mit einer Handbewegung wegwischen.

    Nein, die USA doch nicht. Das sind doch unsere Freunde. Dass aber Mama-Merkel selbst ins Visier der Spionage geraten sein könnte ist ein Skandal - so wird das Thema kurzerhand zur Chefsache und übrig bleiben zwei Fragen. Erstens: Warum nicht schon früher? Zweitens: Wird sich jetzt endlich etwas bewegen?

    Merkel tritt auf die Bremse

    Zu erstens gibt es keine Antwort, das bleibt ein Rätsel. Zu zweitens: Nein, denn die Mutti der Nation bremst die Verhandlungen im europäischen Datenschutzrecht kurzerhand aus, wiegelt ab, wartet ab. Sich am Ende auf die Seite der Mehrheit zu stellen ist schließlich ihre Stärke - und die Mehrheit im deutschen Politikerwillen hat bekanntlich immer wieder der große Bruder und treue Freund USA. Eine wirkliche Bewegung in Sachen Schutz der Bürger vor dem Ausspähskandal darf man wohl weiterhin nicht erwarten. Die Sache mit dem Kanzler-Handy lässt sich schließlich auch unabhängig klären.

    Zurück bleibt der desinteressierte Bürger, der nach eigener Meinung nichts zu verbergen hat - und dennoch akribisch die Facebook-Datenschutzrichtlinien einstellt oder sein Briefgeheimnis schützt. Ist es ihm zu verübeln, dass er so denkt? Nein, denn wenn er nicht vorhat in die USA zu reisen, werden ihm die über ihn gesammelten Daten vermutlich ohnehin nicht begegnen. Der ganze Fall ist zu unkonkret, zu ungreifbar für den Bürger. Er braucht einen handfesten Skandal, ein handfestes Beispiel. Angela Merkels Handy ist so ein Fall. Und Mutti-Merkel? Holt die "Da ist doch nichts"-Stimmung auch nicht wirklich aus ihrem Tief. Sie wiegelt ab, sie wartet ab. Wenn wir nur alle ganz fest die Augen zumachen, dann ist da gar nichts, worüber man sich aufregen könnte und alles ist wieder gut. Schön wär's.

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