Startseite
Icon Pfeil nach unten
Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: Alt muss nicht hässlich sein

Karlsruhe

Alt muss nicht hässlich sein

    • |
    • |

    "Wieder verwenden statt wegwerfen", lautete die öko-logische Devise. "Dass Weihnachtsgeschenke verpackt werden, ist eine schöne Tradition. Dass dies aber zur Vernichtung der letzten Urwälder Europas beiträgt, muss und darf nicht sein", forderte Nadine Essig von der Karlsruher Greenpeace-Jugend. Die Jugendlichen wollten mit ihrer Aktion zeigen, dass "alt" nicht gleich "hässlich" bedeutet und auch kleine Schritte zum Umweltschutz beitragen können. Gleichzeitig zeigten sie den Zusammenhang zwischen Urwaldzerstörung und Papierkonsum auf.

    Siebenhundert Jahre gewachsen, in Minuten gefällt

    Seit Anfang Oktober schlage das staatliche finnische Forstamt Metsähallitus erneut in den Urwäldern Nordlapplands ein. Zuvor sei der Einschlag auf Protest von Greenpeace und den nordfinnischen Ureinwohnern, den Sami, im März ausgesetzt worden. Für viele Sami in Nordfinnland ist die traditionelle Rentierhaltung die wichtigste Lebensgrundlage und Teil der kulturellen Identität. Die Rentiere sind im Winter auf Baumflechten als Futter angewiesen, die aber nur in den Urwäldern in ausreichender Menge wachsen. Im Juni dieses Jahres habe das finnische Forstamt den Einschlagstopp trotz ausbleibender Konfliktlösung aufgehoben. Stora Enso als größter Abnehmer des staatlichen Forstamtes verarbeitee den Urwald zu Zellstoff und Papier. Nach Greenpeace-Angaben sind deutsche Kunden mit 1,7 Millionen Tonnen jährlich Finnlands wichtigste Papierkäufer.

    "Es ist ein Verbrechen, dass in siebenhundert Jahren gewachsene Bäume für Zeitschriften und Magazine gefällt werden, die bei uns gerade einmal sieben Tage auf dem Wohnzimmertisch liegen", sagt die 15-jährige Joséphine Pasura. Greenpeace fordert daher für alle so genannten Urwald-Konfliktgebiete ein Einschlagstopp und angfristigen Schutz. Außerdem sollten auch Buch- und Zeitschriftenverlage umdenken und urwaldfreundliches Recyclingpapier verwenden. "Dass wir unsere Aktion ausgerechnet in Zusammenarbeit mit Buchkaiser machen, ist kein Zufall", so die 18-jährige Charlotte Bradke. "Viele Autoren und Autorinnen, so auch J. K. Rowling, unterstützen die Greenpeace-Initiative, beim Buchdruck auf Recyclingpapier umzusteigen. Das sollen auch die Käufer wissen."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden