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Karlsruhe: Alles neu? Karlsruher Gemeinderat beschließt weitere Gemeinschaftsschule

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Alles neu? Karlsruher Gemeinderat beschließt weitere Gemeinschaftsschule

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    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Caroline Seidel

    Aufgrund der starken Nachfrage seitens der Karlsruher Elternschaft bei den bisherigen Gemeinschaftsschulen in Mühlburg, Oberreut und Grötzingen, hielt Bürgermeister Martin Lenz eine vierte Gemeinschaftsschule bis zur Klassenstufe 10 in der Waldstadt für angebracht. "Die Ernst-Reuter-Schule ist ein Musterbeispiel an Schulentwicklung", erklärte er am Dienstagabend im Gemeinderat.

    Aus Werkrealschule wird Gemeinschaftsschule

    Das erkläre auch, warum die bisherige Grund- und Werkrealschule besser besucht sei als die Eichendorffschule, die die gleichen Schulformen anbietet. Beide Schulen sind nur rund 800 Meter voneinander entfernt und haben sich aufgrund des gleichen Angebots unterschiedlich entwickelt. Darum wird die Eichendorffschule ebenfalls einer Änderung unterzogen. Ab dem Schuljahr 2019/2020 soll der Werkrealschulteil wegfallen - die Eichendorffschule wird dann eine reine Grundschule sein.

    Die Umwandlung der Ernst-Reuter-Schule sei von der Schule selbst in Absprache mit Lehrern und Eltern beschlossen worden, so Lenz weiter. Mit der zweizügigen Gemeinschaftsschule und der fünfzügigen Grundschule wolle man so das Schulangebot in der Waldstadt sichern, auch wenn dadurch ab 2015/2016 bauliche Veränderungen angestrebt werden müssten.

    Die neue Gemeinschaftsschule stieß nicht bei allen Fraktionen des Gemeinderats am Dienstag auf Zustimmung. "Wir finden nach wie vor, dass die Gemeinschaftsschulen übereilt eingeführt wurden", so Johannes Krug, Stadtrat für die CDU. Als erklärter Gegner des rot-grünen Projekts habe man Zweifel trotz der enthusiastischen Stimmung, die in der Landesregierung verbreitet werde. "Ob die Gemeinschaftsschule ein flächendeckender Erfolg ist, können wir frühestens in dreieinhalb Jahren sagen." Dann nämlich machen die ersten ihren Abschluss.

    Endlich: Neues Ganztagsschulgesetz

    Christofer Leschinger (Grüne) und Ute Müllerschön (SPD) unterstrichen in ihren Statements dagegen den Elternwunsch. "Der Wunsch nach gemeinsamem längeren Lernen ist da", so Müllerschön. Karl-Heinz Jooß und die FDP-Gemeinderatsfraktion unterstützen die neue Gemeinschaftsschule, aber "jetzt sind wir erst einmal gut abgedeckt". Von der Karlsruher Liste (KAL) kamen beschwichtigende Stimmen. "Wir haben immer gesagt, wir tragen die Gemeinschaftsschulen dort mit, wo sie von den Eltern gewollt sind", so Lüppo Cramer.

    Niko Fostiropoulos (Die Linke) stützte sich auf den Willen der Schule. Auch Eduardo Mossuto (Gemeinsam für Karlsruhe) und Jürgen Wenzel (Freie Wähler) begrüßten das neue Angebot. Schließlich wurde die Beschlussvorlage angenommen - nur die CDU stimmte entsprechend ihrer Linie dagegen. Die Aufhebung der Werkrealschule an der Eichendorffschule fand jedoch eine einstimmige Mehrheit.

    Ebenfalls neu ist, dass das Wort "Ganztagsschule" nun in das Schulgesetz aufgenommen wurde. Das bedeutet, dass nun nach und nach alle Ganztagsschulen an dieses Gesetz angepasst werden müssen. Neu ist vor allem, dass die Schulen nicht mehr verpflichtet sind einen Halbtagsbetrieb als Alternative anzubieten. Außerdem hofften die Stadträte, dass mit den neu eingeführten Lehrerstunden, statt des teils extern organisierten Nachmittagsprogramms, mehr Qualität gewonnen werden könne. Befürchtungen, die Horte könnten darunter leiden, konnten jedoch vorerst nicht ausgeräumt werden.

    Die Beschlussvorlage zur Ernst-Reuter-Schule können Sie Gesamtwortlaut hier einsehen.

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