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Karlsruhe: Aggressivität im Straßenverkehr: Warum sind so viele Autofahrer unverschämt?

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Aggressivität im Straßenverkehr: Warum sind so viele Autofahrer unverschämt?

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    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Fotolia @ fpic

    Übertriebenes Hupen, Drängeln und Rasen gekoppelt mit Beschimpfungen und sogar Handgreiflichkeiten - das passiert auf den Straßen tagtäglich. Aber ein solches aggressives Verhalten, das wahrscheinlich schon jede Person, die einen Führerschein besitzt, erlebt hat, findet häufig seinen Ursprung gar nicht auf den Straßen: Die Karlsruher Verkehrspsychologin Yvette Orlowski erklärt im Gespräch mit ka-news, dass in der Regel vorausgegangene stressige Situationen im Alltag dazu führen, dass Autofahrer schneller ihr Fahrverhalten aggressiv verändern.

    Das bedeutet: "Das aggressive Verhalten im Straßenverkehr ist immer wieder ein Symptom anderer Probleme", so Orlowski. Aber auch Zeitdruck oder fehlende Empathie seien oft Auslöser der Aggressivität hinterm Steuer. Da komme das Auto zum Stressabbau ganz gelegen, da kein direkter Kontakt zu den beteiligten Personen hergestellt und die Wut scheinbar ganz einfach ausgesprochen werde. Und wenn nicht gerade ein Unfall passiert, gibt es für die hitzige Person nicht einmal spürbare Konsequenzen.

    Vor dem Autofahren umdenken

    Doch nicht jeder energiegeladene Fahrer ist gleich: "Natürlich ist das Erregungsniveau bei jedem Autofahrer unterschiedlich", erklärt die Psychologin weiter. Der eine ist bereits wegen des Ausbleibens eines Blinkers, der andere wegen einer zu niedrigen Geschwindigkeit verärgert. Diese unterschiedliche Empfindungen können durchaus auch mal im Extremfall enden. Der Psychologin ist das nicht unbekannt: Sie erinnert sich an einen Fall, bei dem ein Verkehrsteilnehmer sogar in Folge eines unangemessen Verhaltens ums Leben kam.

    Deshalb rät sie Menschen, die anfällig für "Auto-Aggressivität" sind, im Großen und Ganzen schon bereits beim Einsteigen in das Auto umzudenken: "Man muss entspannter in das Fahrzeug einsteigen", sagt sie. Damit können vorausgegangene Situationen das Autofahren gar nicht erst beeinflussen. Außerdem solle man sich ihrer Meinung nach wieder mehr als Teil der Gesellschaft fühlen und das Verhalten der anderen nicht persönlich auf sich beziehen.

    Traurige Wahrheit: Orlowski ist sich im Gespräch mit ka-news allerdings sicher, dass sich die Mehrheit der aufbrausenden Fahrer leider nicht bewusst ist, dass sie sich im Verkehr unangemessen verhalten. Daher sei eine Lösung des Problems wohl eher unwahrscheinlich.

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