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Karlsruhe: Adim-Adim: Ausbildungschancen junger Türken verbessern

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Adim-Adim: Ausbildungschancen junger Türken verbessern

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    Unterzeichneten den Kooperationsvertrag (v.l.): Erdem Arin, Vorsitzender des Türkischen Elternvereins Karlsruhe, Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der AFB Martin Lenz und Ariane Neumann, Geschäftsführerin der AFB.
    Unterzeichneten den Kooperationsvertrag (v.l.): Erdem Arin, Vorsitzender des Türkischen Elternvereins Karlsruhe, Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der AFB Martin Lenz und Ariane Neumann, Geschäftsführerin der AFB. Foto: ka-news

    Das vorrangige Ziel des Projekts ist es, türkische Eltern für die Wichtigkeit einer beruflichen Ausbildung zu sensibilisieren und über das Ausbildungssystem sowie die Bandbreite der Berufe zu informieren. Gleichzeitig soll den Schülern die Möglichkeit einer individuellen Beratung und Begleitung angeboten werden. "Gute Ausbildung fängt bei den Eltern an", so die einstimmige Meinung der Kooperationspartner. Jugendliche bräuchten den Rückhalt in der Familie, um einen erfolgreichen Bildungsweg gehen zu können.

    Vor rund einem Jahr entschieden sich der Türkische Elternverein Karlsruhe und die AFB daher, gemeinsam dem Aufruf des Wirtschaftsministeriums "Azubi statt ungelernt - mehr türkische Jugendliche ausbilden" zu folgen. Nach der Statistik besteht unter den türkischen Staatsangehörigen der größte Bedarf an Information - denn während bundesweit 41 Prozent der 25- bis 31-Jährigen mit Migrationshintergrund keinen Berufsabschluss haben, steigt die Zahl bei den Türkischstämmigen auf 57 Prozent. Diesem Trend wollen die Beteiligten entgegenwirken. Die Erziehungsberechtigten sollten zum Umdenken bewogen werden.

    Eines der entscheidenden Probleme benennt AFB-Geschäftsführerin Ariane Neumann: "Viele Eltern kamen selbst als junge Erwachsene nach Deutschland. Eine Anstellung fanden sie regelmäßig und unproblematisch als Anlernkräfte. Viele konnten sich auch ohne fundierte Berufsausbildung in ihren verschiedenen Tätigkeitsfeldern Kenntnisse aneignen, die einen gewissen beruflichen und sozialen Aufstieg ermöglichte."

    Aufgrund dieser Erfahrungen fehle oftmals das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer guten Ausbildung der eigenen Kinder. "Langfristig macht es wenig Sinn, nur einer angelernten Tätigkeit nachzugehen - die Basis zur Selbstständigkeit kann nur durch eine Qualifikation und eine Ausbildung erreicht werden", findet auch Sozialbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der AFB Martin Lenz.

    Ziele Schritt für Schritt erarbeiten

    Die Haupt- und Realschüler sind die klassischen Anwärter für eine Berufsausbildung. Hier setze das Projekt an, um auf unkonventionelle Art türkische Schüler und ihre Eltern zu erreichen. "Adim-Adim" ist zunächst auf drei Jahre begrenzt und wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, des Landes Baden-Württemberg, der Stadt Karlsruhe und des Türkischen Elternvereins finanziert.

    Zu den Partnern aus der Wirtschaft zählen die Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer und die Agentur für Arbeit. Das Elterncafé mit interkultureller Öffnung, das Büro für Integration der Stadt Karlsruhe und Schulen wie die Gutenbergschule unterstützen zusätzlich die Durchführung des Projektes.

    "Schritt für Schritt" - kein Name passe besser dafür, so die Projektverantwortliche Hülya Eksi-Yilmaz. Denn: "Unsere Ziele müssen Schritt für Schritt entwickelt und erarbeitet werden." Es müsse zunächst den türkischen Mitbürgern klar gemacht werden, dass Bedarf besteht - erst dann fange die Arbeit an, so der Appell. Erste Erfolge wurden bereits erzielt, wie Eksi-Yilmaz berichtet. So konnte bisher vier Jugendlichen ein Ausbildungsplatz vermittelt werden. Weitere vier konnten davon überzeugt werden, eine weiterführende Schule zu besuchen.

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